Wo sind die geraubten Kinder?
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Wende in Argentinien: Die katholische Kirche und Menschenrechtsorganisationen wollen gemeinsam eines der dunkelsten Kapitel der Militärdiktatur (1976-1983) aufarbeiten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof José Maria Arancedo von Santa Fe de la Cruz, hat zusammen mit den Großmüttern der Plaza de Mayo seine Landsleute in einem Video-Spot aufgerufen, sich aktiv an der Aufklärung des Schicksals der verschleppten Kinder zu beteiligen. Zu Zeiten der Diktatur kamen laut Schätzungen mindestens 500 Kinder von Regimegegnern in Gefängnissen und Folterlagern zur Welt. Die Neugeborenen wurden systematisch von den Eltern getrennt und an meist unwissende Adoptiveltern übergeben. Damals hielt die katholische Kirche still. Heute erklärt der Bischof: »Wir fordern all jene Menschen auf, die Daten über den Verbleib der geraubten Kinder oder Kenntnis über geheime Grabstätten haben, ihrer ethischen Pflicht nachzukommen und die Behörden einzuschalten.« Sozialbischof Jorge Lozano bedauert, dass es fast vierzig Jahre lang ein »Netzwerk des Schweigens und der Komplizenschaft« gegeben habe. Der neue Kurs der Kirche wird nicht zuletzt auf den Einfluss von Papst Franziskus zurückgeführt.