Das Modell Riace steht auf der Kippe
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Das kalabrische Dorf Riace hatte als Vorbild gegolten für die gelungene Integration von Geflüchteten. Bürgermeister Domenico Lucano hatte gezielt Flüchtlinge aufgenommen und damit dem vom Aussterben bedrohten Dorf zu neuem Leben verholfen (siehe Publik-Forum Nr. 3/2017). Damit ist jetzt Schluss: Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini hat veranlasst, dass alle Migranten Riace verlassen müssen. Bürgermeister Lucano wurde Anfang Oktober festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, er habe Beihilfe zur illegalen Einwanderung geleistet und eine Scheinehe arrangiert, um eine Nigerianerin vor der Abschiebung zu bewahren. Außerdem soll er die Müllentsorgung in Riace ohne Ausschreibung an Kooperativen von Migranten vergeben haben. Gegen seine Festnahme haben viele Prominente protestiert. Sie sehen darin eine politische Motivation der rechten Regierung Italiens. Inzwischen ist Lucano wieder auf freiem Fuß, doch das Dorf Riace darf er bis auf Weiteres nicht betreten. Riace war zu einem Beispiel dafür geworden, wie belebend Zuwanderung sein kann: Läden und die Schule hatten in dem vorher schrumpfenden Dorf wieder geöffnet, viele Menschen reisten dorthin, um das »Wunder von Riace« zu bestaunen.