Organspender finden – aber wie?
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Um die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen, will Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Transplantationsbeauftragten an den Kliniken die Einsicht in Patientenakten ermöglichen. Zudem soll flächendeckend ein neurologischer Bereitschaftsdienst eingerichtet werden, damit auch kleinere Krankenhäuser Hirntod diagnostizieren können. Geplant ist außerdem, Krankenhäuser für Organspenden besser zu bezahlen. Während Vertreter aller Parteien die Maßnahmen überwiegend begrüßten, äußerte sich der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff ablehnend. »Ich sehe die Gefahr, dass künftig eine andere Logik in die Kliniken einzieht«, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur. Wenn Transplantationsbeauftragte »durch die Stationen gehen mit dem Ziel, möglichst früh möglichst viele potenzielle Spender zu identifizieren«, könnte es sein, dass das Wohlergehen der Sterbenden nicht mehr im Mittelpunkt der ärztlichen Bemühungen steht. Potenziellen Organspendern sei oft nicht bewusst, dass ihre Bereitschaft die Zustimmung zu intensivmedizinischen Behandlungen voraussetze. »Der Eintritt eines Hirntods als die Bedingung für Organentnahme ist keine Sache von fünf Minuten, sondern kann sich über Tage hinziehen.« Im ungünstigsten Fall führe eine intensivmedizinische Behandlung zum Wachkoma. Schockenhoff lehnt auch Spahns Vorschlag einer Widerspruchslösung ab. Dies könnte dazu führen, »dass ein sterbender Patient als Spender gilt und intensivmedizinisch behandelt wird, obwohl er dies nie wollte.« Der evangelische Ethiker und Transplantationsmediziner Eckhard Nagel argumentiert dagegen, dass man das Leid derjenigen, die dringend auf ein Spendeorgan warten, nicht ausblenden dürfe.