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»Manchmal ist es eben einen Tag zu spät«

Die Berliner und ihre Jüdenstraße: Anatomie eines antisemitischen Eklats in der deutschen Hauptstadt
von Jürgen Heilig vom 22.11.2002
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In der Jüdenstraße ließe sich gut leben. Sie ist eine der ältesten Straßen Spandaus. Die schmale, zum Teil noch mit Kopfstein gepflasterte Fahrbahn lässt nur wenig Autoverkehr zu. Links und rechts stehen zwei- bis dreistöckige, freundlich aussehende Häuser, meist mit Geschäften, Cafés oder Büros im Erdgeschoss. Fragt man die Anwohner auf der Straße, ob sie hier gerne leben, hört man oft ein zustimmendes »Ja«. Nur mit dem Namen, der der kleinen Straße jetzt nach 64 Jahren zeitweiliger Umbenennung in Kinkelstraße zurückgegeben wurde, können sich viele immer noch nicht anfreunden. Spricht man sie darauf an, heißt es schnell: »Dazu sage ich nichts« oder »Fragen Sie doch die Bürgeraktion Kinkelstraße«. Keiner will mehr so gerne seinen Namen in der Zeitung lesen - jetzt nach dem 1. November. Groß ist die Furcht vor den Medien, »die uns d

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