Evangelische Kirche: Markt statt Geist
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Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich viel vorgenommen. Ihre Synode endet mit einem Aufruf zu weltweiter Gerechtigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung. »Die Christen müssen an der Seite Gottes zu ihren Mitmenschen gehen, um Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit in die Welt zu bringen«, sagte der westfälische Präses Alfred Buß. Dieser hohe Anspruch trifft durchaus die Herausforderungen der Zeit. Ob die evangelische Kirche ihren Anspruch einlösen kann, hängt jedoch weniger davon ab, ob sie den christlichen Glauben »in die Welt bringt«, als davon, ob sie ihn lebt. Doch damit hapert es gewaltig.
Anpassung an den wirtschaftsliberalen Zeitgeist
Nicht wenige Protestanten kritisieren, dass sich viele kirchliche Einrichtungen immer
Wilhelm Drühe 29.08.2012:
Die grundsätzliche Kritik an meiner evangelischen Kirche teile ich zum Teil, aber nicht in dieser Form. Ich finde, dass sie Publik-Forum in seinen Vorgaben,kritisch, christlich und unabhängig zu sein,kaum entspricht. Diese Form der Kritik schadet eigentlich nur und hilft denen nicht, die in den Kirchen - nicht nur in der evangelischen! - etwas verändern wollen. Bei "Markt statt Geist" müsste man tiefer und grundsätzlicher ansetzen, wie es der Lutherische Weltbund(!) in einer Untersuchung getan hat. Er sieht in der EKD eine Institution der "Zivilreligion", nämlich "die Vermengung von Kirche und Gesellschaft, ideologischen Vorstellungen und christlichem Glauben". Also: Die Kritik durch Publik-Forum an der EKD ist berechtig und auch notwendig, aber nicht in dieser doch zu oberflächlichen Form.
Paul Haverkamp 29.08.2012:
Die fokussierende Schuldzuweisung dieser Zeitschrift auf die EKD ist journalistisch als äußerst dilettantisch und unter ökumenischen Gesichtspunkten als extrem unchristlich zu bezeichnen. Die kath. Kirche sitzt zumindest ebenso tief im Sumpf kapitalistisch-ökonomischer Verstrickungen.
Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen kam das Bistum Magdeburg z.B. auf die Idee, in verschiedenen Finanzvehikeln zu investieren. Um die 45 Millionen Euro haben die Kleriker nach derzeitigem Stand über die vergangenen zehn Jahre durch falsche Investments und Misswirtschaft verloren.
Sowohl die unter kühl kalkulierenden Kapitalinvestitionen der Bistumsleitung im Bereich des Wohnungsbaues als auch die Zockerei auf den Finanzmärkten führten das Finanzdebakel des Bistums Magdeburg herbei. Kapitalismus pur, allerdings als Rohrkrepierer.
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher ins Reich Gott Einlass findet: Recht hat die Bibel!