Bekenntnissynode als Planspiel
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Achtzig Jahre ist es nun her: Am 19. / 20. Oktober 1934 tagte in Berlin-Dahlem die sogenannte »Dahlemer Bekenntnissynode« evangelischer Christen, die den von den Nazis beeinflussten Deutschen Christen vorwarfen, die christliche Botschaft zu verraten. Die Synodalen lehnten damals jede Zusammenarbeit mit der Kirchenleitung ab. In Erinnerung an diese Synode lud die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Dahlem zusammen mit der Martin-Nie möller-Stiftung kürzlich zu einem »Planspiel Bekenntnissynode: Glaube und Politik heute« ein. In vier »Ausschüssen« wurden vier Themenbereiche beraten, in denen evangelische Christen nach Ansicht der Teilnehmer heute von ihrem Glauben her Einfluss zu nehmen hätten: Notwendig sei eine »langfristig angelegte und auf wirtschaftliche Gerechtigkeit zielende Friedenspolitik« und eine Stärkung ziviler Instrumente der Konfliktbearbeitung. Beim Klimaschutz sollte die Kirche Vorbild sein und zum Beispiel klimaverträgliche Verkehrsmittel wie Elektro- und Gasautos sowie das Carsharing fördern. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen sollte sich die Kirche für die Abschaffung der Residenzpflicht, des Arbeitsverbots und der Pflicht zur Unterbringung in Sammelunterkünften einsetzen. Viertens sei es Aufgabe der Kirche, verborgene und offene antijüdische Tendenzen in der Gesellschaft aufzuspüren und die Wurzeln des kirchlichen Antijudaismus offenzulegen. Jede Form der Judenmission sei abzulehnen.