Die Gedichte des Busfahrers
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Kino. Paterson ist ein Ort in New Jersey. In seinem neuen Film lässt Regisseur Jim Jarmusch einen Busfahrer gleichen Namens durch die etwas heruntergekommene Industriestadt fahren. In den Arbeitspausen kritzelt der stille junge Mann Gedichtzeilen in sein Notizbuch. So entfaltet sich eine Wochenchronik, die nur auf den ersten Blick eintönig wirkt. Paterson (Bild oben: Adam Driver) steht kurz nach sechs auf, seine Frau Laura erzählt ihm ihre Träume, er lenkt den Bus, führt den Hund Gassi und nimmt ein Feierabendbier in der Bar. Zenhaft ruhig erscheint dieses Leben, vordergründig geprägt vom immer Gleichen, doch vorangetrieben von unerwarteten kleinen Ereignissen. Denn jeder Tag ist ein bisschen anders – wie Patersons Lunchbox, die ihm Laura liebevoll täglich neu bestückt. Sie drängt ihn auch, seine Gedichte zu veröffentlichen. Doch Paterson ist mit allem zufrieden, so wie es ist: Mit seiner Lyrik verleiht er seinem Dasein Zauber und Bedeutung. Sein Vorbild ist der Poet William Carlos Williams, der tatsächlich einen Gedichtzyklus über diese Stadt geschrieben hat. Fein und gänzlich undramatisch zeigt Jarmusch, wie sich Kunst und Leben durchdringen – und zum melancholischen Ende auch, dass Kreativität so nötig ist wie Luft zum Atmen.