Endlich Ruhe
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Wohnhäuser, Datschen, Gräber – alles wird in Russland eingezäunt. Oft sind die Zäune auf russischen Friedhöfen so hoch, dass sie Grabmale und Kreuze überragen. »Die Zäune sind wichtiger als die Kreuze«, erzählt der russische Historiker Sergej Medwedew in der unabhängigen Tageszeitung Komersant. Einen Grund dafür sieht er in der Massenumsiedlung vom Land in die Stadt im 20. Jahrhundert. Zu Sowjetzeiten lebten zwei Drittel der Moskauer in Gemeinschaftswohnungen, den Kommunalkas. Nur der Staat hatte damals das Privileg, Absperrungen und Grenzen zu errichten. Seit dieses Monopol Anfang der 1990er-Jahre gefallen ist, ziehen die Menschen in Russland einen Zaun um alles, was ihnen gehört. Das gilt auch für das eigene Grab ? als symbolischen Ort des nie vollständig verwirklichten Traums nach Privatheit und Ruhe.