Mahnwache im weißen Kittel
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Fünf Tage und Nächte haben 25 Ärztinnen und Ärzte nahe der Berliner Charité eine Mahnwache abgehalten. Ihre Botschaft: »Klimawandel macht krank! – Patientin Erde auf der Intensivstation.« So steht es auf den Transparenten rund um das olivgrüne Sanitätszelt, das sie an der großen Ampelkreuzung aufgebaut haben. Daneben eine Liege mit der am Tropf hängenden Erde. »Viele hierzulande haben noch gar nicht verinnerlicht, dass Gesundheit und Klimawandel so viel miteinander zu tun haben«, sagt der Internist Ludwig Brügmann, einer der Initiatoren der Aktion. »Vor allem für Kinder und alte Menschen kann das tödlich sein.« Er erinnert an das Jahr 2003 in Frankreich, als 70 000 Menschen infolge der Hitze starben. »Feinstaub und Hitze haben Allergien und Lungenkrankheiten zur Folge und es gibt immer mehr Herz- und Kreislauferkrankungen«, sagt er. Der Kinderarzt Reinhard Koppenleitner pflichtet ihm bei. Allein die Luftverschmutzung, maßgeblich durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe, führe jährlich weltweit zu etwa 3,4 Millionen vorzeitigen Todesfällen. Die beiden Ärzte gehören zu den Gründern der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, die diese Mahnwache im Zentrum Berlins organisiert hat. »Jeder zweite, der an der Kreuzung halten musste, unsere Transparente und uns im Arztkittel sah, hat zustimmend den Daumen gehoben«, sagt Ludwig Brügmann. »Jeder Zehnte ist stehengeblieben, hat sich informiert.« – Auch darüber, dass man persönlich etwas zum Klimaschutz und damit zur eigenen Gesundheit beitragen kann.