Wenn nichts mehr bleibt als ein Weg
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Buchtipp. Ein Ehepaar, Mitte fünfzig, steht vor dem Nichts. Gestern noch besaßen Raynor und Moth eine Farm in Wales, wo sie Hühner und Schafe hielten und Zimmer an Feriengäste vermieteten. Durch die Bürgschaft für einen falschen Freund und ein gnadenloses Gerichtsurteil haben sie alles verloren und finden sich auf der Straße wieder. Obendrein muss Moth erfahren, dass er unheilbar krank ist. Raynor und Moth entschließen sich zur Flucht nach vorn: Sie packen das wenige, was ihnen geblieben ist, in einen Rucksack und gehen auf den »Salzpfad« – den rund tausend Kilometer langen »South West Coast Path« entlang der englischen West- und Südküste. Raynor Winn hat diese ihre Geschichte selbst aufgeschrieben und daraus laut der Times »das inspirierendste Buch des Jahres« gemacht. Sie zieht die Leserinnen und Leser hinein in ihre verzweifelte Lage, nimmt sie mit in die Herausforderungen und Schönheiten des einsamen Küstenwegs und beschreibt den Überlebenskampf des alten Backpacker-Paares, das wild zelten muss und sich mangels anderer Mittel vor allem von Nudeln ernährt. In herzerweichenden Details wird deutlich, was Armut und Obdachlosigkeit in einem modernen Land bedeutet. »Der Salzpfad« ist aber auch die Geschichte eines sehr besonderen Paares, das selbst in schlimmsten Situationen nie aneinander zweifelt. So wird der Reisebericht schließlich zur Geschichte einer Heilung, bei der die Autorin das Trauma des Verlusts durch die wachsende Erfahrung des Einsseins mit der Natur überwindet: »In mir war eine neue Jahreszeit angebrochen, eine mildere Jahreszeit der Akzeptanz. Eingebrannt durch die Sonne. Hineingepeitscht durch die Stürme.« Eine bewegende Geschichte, die noch dazu wahr und mit Fotos belegt ist.