Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Leserbrief
Unverdientes Leben

vom 19.11.2021
Artikel vorlesen lassen

Zu: »Scholz und die Philosophen« (20/21, Seite 18-19)

»Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen«? – egal, ob August Bebel oder sonst wer das als »Bibelzitat« (2. Thessalonicherbrief 3,10) ausgibt, so stimmt es nicht. Und es ist gefährlich. Sind wir nicht dabei, die Zeit zu vergessen, in der Menschen mit Behinderung als »unnütze Esser« galten und ihr Dasein als »lebensunwertes Leben« abgeschrieben war? Der griechische Text der Briefstelle ist eindeutig und der Sinn im Zusammenhang klar. Luther-Bibel (2017) und Einheitsübersetzung (1980) geben ihn sachgemäß wieder. Es ist dieses einzige kleine Wort, das den Mehrwert des Zitats ausmacht: »Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.« Herbert Reber, Heilsbronn

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 22/2021 vom 19.11.2021, Seite 58
Am Ende helles Glück.
Am Ende helles Glück.
Wie lassen sich Nahtoderfahrungen deuten?

Wenn Olaf Scholz es ernst meint mit seinem »Respekt«, ist jetzt die Zeit gekommen für eine ernsthafte Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen auch in der SPD. Dazu fiel den SPD-Oberen bisher auf Nachfrage stereotyp nur »Stilllegungsprämie« ein, ähnlich war die Situation bei den Gewerkschaften. Im meritokratischen Grundkonsens waren sie sich einig mit Arbeitgebern und der kapitalistischen Leistungsgesellschaft insgesamt: das Leben muss man sich verdienen. Mit dem Segen von Karl Marx, August Bebel und (angeblich) der Bibel – »Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen« – konnte man sich auch im »linken« Lager ernsthaftes Nachdenken über eine Idee ersparen, die zukunftweisend sein könnte für die soziale Frage in der nachindustriellen Gesellschaft. Heinz Stadelmann, Ulm

4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0