Nichts geht ohne Anerkennung des anderen
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Dirk Blothner
Der glückliche Augenblick
Psychosozial-Verlag. 214 Seiten. 19,90 EUR
Der postmoderne Mensch sehnt sich nach Glück, verliert sich hierbei oft in der Illusion gesellschaftlich vermarkteter Versprechungen, Glück finde sich in Fernreisen, Abenteuern, im möglichst großen Abstand vom Alltag. Für Freud war das Lustprinzip, vor allem das Streben nach Abstand von Unlust, wesentlicher Motor des Lebens. Weniger in seiner Theorie, aber in seiner therapeutischen Praxis war hierbei ein solidarischer Umgang mit den Mitmenschen ein wichtiger Bestandteil. Dirk Blothner vertieft diesen Ansatz mit Fallbeispielen aus seiner therapeutischen Praxis und Zitaten aus der belletristischen wie philosophischen Literatur. Glück in den kleinen Begegnungen und Beobachtungen im Alltag zu finden ist hohe Lebenskunst. Blothner zeigt verschiedene Autoren, die die Widerspiegelungen der gesellschaftlichen Strukturen in den innerpsychischen Vorgängen mit jeweils neuen Vokabeln benannt haben: Michael Balints Neubeginn gehört ebenso dazu wie Heinz Kohuts Spiegelübertragung. Letztere nimmt das alte Hegel'sche Diktum wieder auf, dass wir zum Menschen werden durch die Anerkennung des anderen; Glück setzt eine Offenheit für Begegnungen voraus. Die »tiefenpsychologische Erkundung«, wie das Buch im Untertitel lautet, macht Interesse auf weitere Vertiefungen.