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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2010
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Schöngerechnet

Die Freude ist groß: In Deutschland sinkt die Zahl der Erwerbslosen. Doch auch die Statistik hat daran ihren Anteil
von Ulrich Bausch vom 03.12.2010
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Hurra, es gibt keine Erderwärmung, denn jetzt haben wir ein neues Thermometer, das weniger Grad anzeigt. Absurd? Keineswegs. Das Gerede vom »Jobwunder«, von der »Schnellstraße Richtung Vollbeschäftigung« und davon, wir hätten heute weniger Arbeitslose als 1992, folgt genau dieser Logik: Heute wird anders gemessen als damals.

Früher gab es kranke Arbeitslose. Wenn heute ein Arbeitssuchender eine Grippe bekommt, dann hat Deutschland einen Erwerbslosen weniger. Er fliegt sofort aus der Statistik. Auch nicht mehr gezählt werden die über 58-jährigen Arbeitslosen, denn sie seien für den Arbeitsmarkt nicht mehr »relevant«. Ebenfalls nicht mehr als »arbeitslos« gelten: Saisonkurzarbeiter, Arbeitsunfähige und all jene Arbeitslosen, die aufgrund privater Umstände – kein Krippenplatz für das Kind – nicht z

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