Editorial
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haben Sie schon mal dem Haus der Religionen –Dialog der Kulturen in Bern einen Besuch abgestattet? Bei dem Ansturm von Anfragen, den das in Europa einzigartige Haus auch ein Jahr nach der Eröffnung zu bewältigen hat, nehme ich wohl an, dass so mancher von Ihnen bereits den Weg dorthin gefunden hat. Bei meiner Visite im Haus der Religionen standen mir alle Türen offen. Was mich besonders beeindruckt hat: die warmherzige, offene Atmosphäre im Haus der Religionen, egal ob bei den Hindus, den Muslimen und ihrem Iman Mustafa Memeti, ob beim Empfang, im Restaurant oder im Gespräch mit den Verantwortlichen des Vereins vom Haus der Religionen. Beeindruckend ist auch der offene Umgang mit Konflikten, die sich bei der konkreten Gestaltung des Zusammenlebens von acht Religionsgemeinschaften unter einem Dach einfach ergeben. So erzählt Gerda Hauck, Präsidentin des Vereins Haus der Religionen, wie sie zum Beispiel den Konfliktfall Dreifaltigkeitsdarstellung angehen, »ohne dass es Verlierer gibt und ohne dass das Vertrauen in den anderen verloren gehen muss«. Damit setzt das Haus der Religionen der verbreiteten Hilflosigkeit im Umgang gerade mit religiös konnotierten Konflikten etwas Hoffnungsvolles entgegen. Ist das nicht wie Weihnachten? Den Schwerpunkt über das Friedensprojekt Haus der Religionen – Dialog der Kulturen lesen Sie ab Seite 6.Auch in der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé wächst und gedeiht das religiöse Leben. Die Reportage von Vera Rüttimann zeigt, dass sich die Gemeinschaft im Burgund zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Gründer Frère Roger zu einem Denk-Ort für junge Christinnen und Christen entwickel hat und auf dem Weg ist, ein Lern-Ort für die Kirchen zu werden (Seite 10).Ein spezieller Ort ist auch die vor kurzem eröffnete erste private Abdankungshalle in der Schweiz. Sie steht ausserhalb von Friedhofsmauern am Stadtrand von Solothurn und richtet sich an die wachsende Zahl derer, die nicht Mitglied einer der Landeskirchen sind und trotzdem eine würdige Beerdigungs- und Abschiedsfeier wollen. Von dem spannenden Prozess auf der Suche nach neuen Formen in der Trauerkultur berichtet der Beitrag auf Seite 58.Dana Grigorcea thematisiert in ihrem Roman »Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit« das Fehlen von Geschichtsbewusstsein. Nachwendekinder trügen »ein arrogantes Gefühl der Schuldlosigkeit« vor sich her. Wie meint sie das? Die Antworten von Dana Grigorcea auf den Seiten 14/15. Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.
