RAF-Terror: Versuch einer Versöhnung
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Vor vierzig Jahren entführte und ermordete die Rote-Armee-Fraktion (RAF) den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer. Sein jüngster Sohn, Jörg Schleyer, hat sich nun mit der ehemaligen RAF-Terroristin Silke Maier-Witt getroffen. »Als Katholik ist Verzeihen und Vergeben einer anderen Institution vorbehalten«, sagte der 63-Jährige nach dem Treffen. Maier-Witts Entschuldigung habe er aber angenommen. Enttäuscht sei er, dass sie bei dem Treffen nicht über Einzelheiten der letzten Minuten seines Vaters gesprochen habe. Er habe gehofft, dass »da endlich ein bisschen Licht reinkommt«. Maier-Witt war es, die der Presse 1977 mitgeteilt hatte, dass Schleyer nach 43 Tagen Gefangenschaft »hingerichtet« worden sei. Vor der Entführung hatte sie die Fahrwege Schleyers ausgekundschaftet. Sie ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Später arbeitete sie als Friedensfachkraft: Sie hat das Forum Ziviler Friedensdienst im ehemaligen Jugoslawien bis zu ihrem Ruhestand 16 Jahre lang dabei unterstützt, die Kriege und Verbrechen der 1990er-Jahre aufzuarbeiten und Feinde zu versöhnen. Ein Sprecher erklärte, sie habe sich schon damals glaubwürdig mit ihrer RAF-Vergangenheit auseinandergesetzt. Jörg Schleyer und die heute 67-jährige Silke Maier-Witt hätten mit ihrer Begegnung menschliche Größe bewiesen.