Leserbrief
Mehr Humus im Boden
Zu: »Beinahe ein Idyll« (21/21, Seite 26-27)
Im Artikel »Beinahe ein Idyll« findet sich wiederholt der Hinweis auf die magere Klimabilanz der ökologischen oder biologischen Landwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man einige wichtig Aspekte nicht berücksichtigt. Biologische Landwirtschaft hat zwar geringere Erträge als konventionelle, bindet aber durch Humuswirtschaft CO2 im Boden – im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft. Der Einsatz von synthetischen Nitratdüngern – ein Hauptbestandteil des Kunstdüngers – führt zur vermehrten Freisetzung von Lachgas aus dem Boden, und Lachgas ist um vieles klimaschädlicher als CO2. Außerdem ist gerade die Erzeugung von Nitratdüngern sehr energieintensiv und damit klimaschädlich. Bei der Rinderhaltung wird zum einen übersehen, dass im Grasboden sehr viel CO2 gespeichert wird; mehr als im Waldboden. Zum anderen ist der Hinweis, dass Kühe nicht klimaneutral sind, weil sie Methan erzeugen, wenig zielführend. Nahezu alle Lebewesen (auch wir Menschen) sind nicht klimaneutral, weil sie CO2 ausatmen, das ist Teil des Lebens auf der Erde. Rinder haben schon seit sehr vielen Millionen von Jahren Methan erzeugt und der Mensch hat seit Jahrtausenden Rinder gehalten, ohne, dass es zu einem anthropogenen Treibhauseffekt gekommen ist. Das Problem ist der Mensch, der Rinder in unerträglicher und unnatürlicher Zahl hält und mit Soja und Getreide füttert. Oskar Luger, A-Oberfellabrunn