Kino-Tipp
Bach beseelt weltweit
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Kino. Man kann ein Cembalo als Bausatz kaufen! Das ist eine der erhebenden Erkenntnisse aus diesem Dokumentarfilm, in dem die Mitglieder von Bachchören auf sechs Kontinenten vorgestellt werden. Bei einer jungen Frau aus Malaysia geht die Begeisterung so weit, dass sie mit ihrem Mann ein Cembalo zusammenbaut, um die Musik des Meisters möglichst originalgetreu nachempfinden zu können. Eine Japanerin fand über ihr Cosplay-Hobby – mittelalterliche Kostüme aus Europa – zu einem Bach-Laienchor. In einem Aborigine-Reservat in Australien gibt es einen einst von deutschen Missionaren gegründeten Bachchor. Ein IT-Techniker aus Soweto, der via Kopfhörer ständig Bach hört, bekommt von seiner Freundin gesagt, dass er Bachs Musik mehr liebe als sie. Aber auch für Sänger aus Paraguay und Pennsylvania ist die Musik von Johann Sebastian Bach ein spirituelles Grundnahrungsmittel, ein »Grundton, der sich wie ein basso continuo durch mein Leben zieht«, wie ein buddhistischer Mönch sagt. Allen gemein ist die Vorbereitung auf das Bachfest 2022 in Leipzig. Es bildet den krönenden Abschluss des Filmes. Interessant, wie die Choristen über die Emotionen reflektieren, die Bachs Kompositionen in ihnen wachrufen: Die mehrstimmigen Fugen, von einem harmonisch aufgelösten Kontrapunkt zum nächsten, spiegeln für manche die Höhen und Tiefen des Lebens wider. Schade zwar, dass man über die Musik selbst nicht viel erfährt. Doch die Freude der globalen Bachgemeinde ist ansteckend.