Gewaltkriminalität nimmt zu
Das Bundeskriminalamt hat im ersten Halbjahr 2023 einen deutlichen Anstieg der Gewaltkriminalität in Deutschland registriert. Nach vorläufigen Daten der polizeilichen Kriminalstatistik kletterten die Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 17 Prozent nach oben, wie das BKA mitteilte. Der Zuwachs sei vor allem auf öffentlichen Straßen und Plätzen zu verzeichnen – weniger im privaten Wohnraum.
Als Gründe für den Anstieg der Gewaltkriminalität nannte das BKA unter anderem, dass die Menschen nach dem Wegfall der letzten coronabedingten Einschränkungen im Frühjahr 2023 wieder mehr in der Öffentlichkeit unterwegs seien. Dadurch ergäben sich mehr Tatmöglichkeiten und -anlässe. Zugleich könnten sich die sozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen als Folge der Corona-Maßnahmen auf die Anfälligkeit für Straftaten auswirken. Außerdem heißt es in einem BKA-Papier, dass die Inflation in der Bevölkerung erstmals seit Jahren als wesentliches Problem wahrgenommen werde. »Dies korreliert mit der Zahl der Gewaltdelikte.« In wirtschaftlich schwächeren Regionen seien die Fall- und Tatverdächtigenzahlen höher. Das BKA nannte als mögliche Erklärung auch die aktuell hohen Zuwanderungsraten. Allerdings falle im Verhältnis zur deutlich gestiegenen Anzahl nichtdeutscher Menschen an der Gesamtbevölkerung der relative Anstieg deutscher und nichtdeutscher Tatverdächtiger ähnlich aus.