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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2023
Der Inhalt:

Sexualisierte Gewalt
Lektionen nicht gelernt

Der Rücktritt der Ratsvorsitzenden der EKD, Annette Kurschus, offenbart viele offene Baustellen bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in den evangelischen Landeskirchen.
von Christoph Fleischmann vom 29.11.2023
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Mit Gott und sich im Reinen: Annette Kurschus bei ihrer Rücktrittserklärung, (Foto: PA/DPA/Christoph Reichwein)
Mit Gott und sich im Reinen: Annette Kurschus bei ihrer Rücktrittserklärung, (Foto: PA/DPA/Christoph Reichwein)
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Um Schaden von ihrer Kirche abzuwenden, trete sie von ihren beiden Ämtern zurück, dem der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). So formulierte es Annette Kurschus in ihrem emotionalen Statement am 20. November. Dieser schlichte Satz ist in demokratischen Institutionen eine Selbstverständlichkeit: Wenn eine Amtsträgerin oder ein Amtsträger in die Kritik geraten, die Vorwürfe nicht ausräumen können und damit der Institution schaden, müssen sie zurücktreten. In der katholischen Kirche gilt dieser Satz offensichtlich nicht: Amtsträger, denen man weit mehr Fehlverhalten nachgewiesen hat als Annette Kurschus, bleiben einfach im Amt und lassen die Glaubwürdigkeit ihrer Kirche ins Bodenlose abstürzen.

Man kann tatsächlich dar

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Herbert Siemon 12.01.2024:
Der Vorwurf der Vertuschung von sexualisierter Gewalt oder sexuellem Missbrauch, der gegen Frau Kurschus erhoben wurde, ist bis zum heutigen Tag nicht erwiesen. Hier steht allenfalls Aussage gegen Aussage. Das im Grundgesetz der Bundesrepublik verankerte Recht auf Unschuldsvermutung bis zum Erweis des Gegenteils wurde Frau Kurschus vorenthalten. Hier hat sich die Presse neben der Jurisdiktion zur »vierten Instanz« erhoben und so die Präses und Ratsvorsitzende schließlich mit Anschuldigungen zum Rücktritt gezwungen, die mit Recht in Zweifel gezogen werden dürfen. Von den leitenden Gremien einer Westfälischen Landeskirche und der EKD, die sich der Tradition einer »Bekennenden Kirche« verpflichtet wissen, hätte man Widerstand erwarten müssen, zu hören war bis auf einige wenige Ausnahmen verantwortungslos kapitulierendes Schweigen. So wurde Versagen auf Versagen gehäuft und dem himmelschreienden Unrecht der Opfer von sexueller Gewalt in Kirche und Gesellschaft in der Person von Annette Kurschus ein weiteres Opfer hinzugefügt. Unerträglich, wenn es dabei bleibt!

Holm-Dieter Roch 12.01.2024:
Einfach alles hinzuwerfen halte ich nicht gerade für ein Zeichen von Leitungskompetenz. Aber wie und wo lernen kirchliche Führungskräfte das Leiten? Da setzt sich dann schnell das sogenannte Peter-Prinzip durch. Das besagt, dass in einer Organisation, in welcher prinzipiell jeder aufsteigen kann, schon bald alle Positionen mit ungeeigneten Leuten besetzt sind.

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