Leserbrief
Was ist erlaubt?
Zu: »Verkehrtes Selbstbild« (21/2023, Seite 10)
Ja, es mag stimmen, dass es bei uns in Deutschland mehr Rassismus und Antisemitismus gibt, als wir es uns eingestehen wollen. In Bezug auf den Antisemitismus ist dabei auch zu bedenken, dass das von oben verordnete/propagierte Denkmuster der Erinnerungskultur keinerlei »aber« zulässt. Wer sich erlaubt, darauf hinzuweisen, dass die Siedlungspolitik Israels inakzeptabel ist, wird sehr schnell als Antisemit abgeurteilt. Wer die aktuelle Bodenoffensive (schon die Wortwahl ist verräterisch, denn eine Offensive ist keine Verteidigung) kritisiert, weil sie einen (zweifellos schrecklichen) Angriff auf Israel doppelt und dreifach rächt und dabei unzählige unschuldige Opfer in Kauf nimmt, »relativiert« den Angriff der Hamas und positioniert sich gegen Juden. Peter M. Lange, Henstedt-Ulzburg