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Was Einwanderer-Kinder über die Nazis lernen

von Ursula Homann vom 15.12.2000
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Bernd Fechler/Gottfried Kößler/
Till Liebertz-Groß (Hg.)
»Erziehung nach Auschwitz« in der multikulturellen Gesellschaft
Juventa. 244 Seiten. 34,80 DM

Adornos Plädoyer für eine »Erziehung nach Auschwitz« wurde zum moralisch unangreifbaren Bezugspunkt für pädagogisches Handeln. Doch kann die Pädagogik junge Menschen so erziehen, dass Auschwitz sich nicht wiederholt? Noch immer provoziert der Umgang mit der NS-Geschichte neue Fragen, nicht zuletzt deshalb, weil unsere Gesellschaft pluraler geworden ist. Daher muss auch geklärt werden, ob und in welchem Ausmaß Immigranten mit dem kollektiven nationalen Schicksal der Deutschen behaftet werden können. Unterschiedliche Studien befassen sich mit der Traditionsbildung von Einwanderern und dokumentieren die Schwierigkeit, praktische Konsequenzen aus der Gemengelage der heutigen Geschichtspolitik und der gesellschaftlichen Wandlung durch Migration und deutsche Vereinigung zu ziehen. Leider sind viele Beiträge sehr theorie- und kopflastig. Eine rühmliche Ausnahme bildet Bernd Fechlers Bericht über konkrete Erfahrungen in multikulturellen Schulkassen bei der Auseinandersetzung mit dem unheilvollen Erbe der NS-Zeit. Für junge Migranten liegt die Identifikation mit den Opfern offensichtlich nahe. Gleichwohl sind auch sie vor rassistischen Wahrnehmungs-, Denk- und Ausdrucksweisen nicht gefeit.

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