Filmreife Geschichte eines Widerstandskämpfers
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Klaus Harpprecht
Harald Poelchau
Rowohlt. 254 Seiten. 19,90 EUR
Der Mann starb 1972 an Herzschwäche. Hätte er sein Ende 1944 oder 1945 auf dem Schafott gefunden, er gälte sicher als eine der großen Figuren des christlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. So aber blieb er fast vergessen, obwohl seine Geschichte nahezu filmreif ist: Harald Poelchau, als Theologe ein Schüler Paul Tillichs und Anhänger des religiösen Sozialismus, übernahm 1933 die Stelle eines Gefängnispfarrers in Berlin-Tegel. Erstaunlich, dass er nicht in das Räderwerk des NS-Regimes geriet, war er doch in den Kriegsjahren als Freund des Grafen von Moltke Mitglied des Kreisauer Kreises. Als Seelsorger politischer Gefangener schmuggelte er Botschaften aus und ins Gefängnis. Mehr noch: Zusammen mit seiner mutigen Frau Dorothee organisierte er im Untergrund das Überleben vieler Juden und anderer Verfolgter. Zu seinen schwersten Aufgaben zählte sicherlich die Begleitung Hunderter Verurteilter bei ihrem Gang zum Henker.