Für eine Welt in sozialer Balance
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Olaf Karitzki
Globale Gerechtigkeit und Pluralismus
Wilhelm Fink Verlag. 420 Seiten. 49,90 EUR
Globalisierungsgegner kritisieren zu Recht, dass die weltweite Zuteilung von Gütern, Rechten und Chancen sowie die Verteilung der Macht über natürliche Ressourcen ungerecht ist und fragwürdig geregelt wird. Dies ist der Ausgangspunkt einer philosophisch orientierten, auch interdisziplinär nach Argumenten forschenden Untersuchung über die Möglichkeit und Reichweite einer Ethik internationaler Beziehungen. Für diese, so der Verfasser, reiche es nicht aus, Verfahrensregeln für die Außenpolitik von Staaten nach alternativlosen ethischen Unterscheidungsmerkmalen wie »moralisch versus unmoralisch« zu profilieren. Vielmehr müsse ein System moralischer Grundsätze im Sinne von universell gerechten Idealen etabliert werden. Eine sozial ausgewogene Gestaltbarkeit internationaler Beziehungen wäre dann erfolgreich, wenn es gelänge, die Plausibilität und Anwendbarkeit sozial gerechter Prinzipien nicht nur zu propagieren, sondern angemessen zu begründen und in politische Praxis zu überführen. In Anlehnung an die philosophischen Werke John Rawls' ist hierzu eine spannende, höchst anspruchsvolle und facettenreiche Untersuchung vorgelegt worden, die dazu anregen will, über Wege hin zu einer besseren, weil sozialer gestalteten Welt ausgewogen nachzudenken. Trotz des prinzipiell globalen Anspruchs, dieses Ziel anzustreben, bleiben nationale und kollektive Besonderheiten dabei nicht unberücksichtigt, wodurch sich die praktische Plausibilität der Vorschläge merklich erhöht. Die dafür entwickelten sieben Prinzipien globaler Gerechtigkeit im Zentrum der Untersuchung sind mehr als nur plakativ überzeugend - am Ende drängen sich die Überlegungen des Verfassers geradezu auf.