Auf Weihnachten warten
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Jeden Tag laufe ich an diesem Baum vorbei. Und eines Tages sehe ich ihn, da oben im Geäst: einen roten Ballon. Er flattert herum, als ob es nichts Wichtigeres zu tun gäbe. So viel Arbeit vor Weihnachten, so viel Eile, und er flattert da einfach im Wind! »Dich wird die Welt auch noch schaffen«, sage ich grimmig. »Wirst schon sehen, irgendwann geht dir die Luft aus. Dann hängst du schlaff und matt in diesen Ästen, und niemand schaut mehr nach dir.«
Am nächsten Tag ist er immer noch da. Er leuchtet, als ob es etwas zu erleuchten gäbe. »Ein hartnäckiges Exemplar seiner Art«, denke ich. »Wer ihn wohl gen Himmel geschickt hat? Ein Brautpaar?« Wenn der Ballon nicht herunterkommt, werde ich es nie erfahren. Die Karte an seiner Schnur würde Aufschluss geben. Aber die ist ja nicht mit Händen zu greifen.