Ein plötzlicher Todesfall
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Kino. Die Praxis ist seit einer Stunde geschlossen, und als es läutet, winkt Jenny ab. Die junge Vertretungsärztin streitet gerade mit dem Praktikanten; wäre es dringend, so sagt sie, würde der Patient zweimal klingeln. Als sie am nächsten Tag erfährt, dass es sich um eine Afrikanerin handelte, die unter ungeklärten Umständen starb, fühlt Jenny sich mitschuldig. Beim Blutdruckmessen fragt die Hausärztin ihre Patienten reihum, ob sie das Mädchen kannten. Ihr geht es um den Namen der Toten und nicht um Strafverfolgung. Zwar scheint sich nicht einmal die Polizei für die Unbekannte zu interessieren, doch Jennys Nachforschungen zeitigen gefährliche Reaktionen. Detektivische Ermittlung und moralische Selbsterkundung gehen in diesem leisen, aber spannenden Film – halb Krimi, halb Drama – Hand in Hand. Mit großer Ruhe entwerfen die Dardenne-Brüder, die für ihre reflektierten Sozialdramen bekannt sind, das Sittenbild eines prekären Viertels, dessen Bewohner in kaum lösbaren gesellschaftlichen Zwangslagen gefangen sind – und zeichnen das Porträt einer empathischen Heldin, die ebenso stark wie verletzlich sein darf.