Vor den Richter treten
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Beim Wort »Gebet« erfasst mich immer ein Unbehagen. Ich wüsste aber auch kein anderes Wort für das, was wir Juden in der Synagoge tun – »beten«. Mein Unbehagen richtet sich gegen die kindliche Vorstellung, man sei hilflos und bittet Gott, damit er für uns einspringt. Aber so ist das jüdische Gebet nicht angelegt.
Ein jüdischer Gottesdienst hat zwei Hauptteile: Einmal das Höre Israel – den berühmten Satz aus der Tora: »Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist eins.« Das ist kein Gebet, sondern eine Aussage. Um diese Aussage rankt sich ein großer Teil der Liturgie, in der man um nichts bittet, sondern die Einzigkeit Gottes in ihrer Auswirkung auf uns Menschen zum Ausdruck bringt.
Der andere Hauptteil ist tatsächlich etwas, was man al