Leserbrief
Mehr schultern
Zu: »Corona-Abgabe für Besserverdienende?« (22/20, Seite 8)
Verena Benteles Vorschlag ist der einzig richtige, er würde Härtefälle völlig ausschließen und träfe auf ein Heer von Vermögenden, die teilweise sogar freiwillig von ihrem Reichtum abgeben würden. Mir wurde schon zu Jugendzeiten beigebracht: »Eigentum verpflichtet!« Mit einer durchaus legitimen Abgabe auf das (nach wie vor steigende!) Vermögen der sogenannten »Superreichen« in Deutschland ließen sich zahlreiche soziale Härtefälle aus der Welt räumen. Michael Heinrich, Publik-Forum online
Gabriel Felbermayrs Statement entlarvt die soziale Gewissenlosigkeit derer, die über große Vermögenswerte verfügen. Die Bundesregierungen der vergangenen Jahrzehnte dachten und handelten bis zum heutigen Tag leider ebenso. Jüngstes Beispiel aus der aktuellen Krise: das seit der Kanzlerschaft Kohl zunehmend privatwirtschaftlich organisierte Krankenhauswesen. Martin Vogell, Publik-Forum online
Verena Bentele hat vollkommen recht. Stärkere Schultern müssen auch mehr tragen. Seit vielen Jahrzehnten das gleiche Gejammer: Die Wirtschaft geht kaputt, wenn die Superreichen etwas abgeben sollen. Das Märchen ist auch heute weit weg von der Realität. Übrigens, der Deutsche Aktien-Index steht trotz Corona-Pandemie bei 13 000 Punkten, ein sehr guter Wert. Hans Dötsch, Heinersreuth
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Was Gabriel Felbermayr von sich gibt, zeigt wieder einmal die völlige Ahnungslosigkeit und Uneinsichtigkeit der wirklichen Probleme, mit denen wir es hier auf dem Planeten zu tun haben. Er schreibt von der Gefahr des Absinkens der »langfristigen Wachstumsdynamik«. Ja, Menschenskinder, haben denn die sogenannten Weltwirtschaftler noch nicht mitbekommen, dass es gerade dieses ungebremste und immer wieder erneut angestachelte Wachstum ist, was uns diese ganzen Probleme einbringt: Klimawandel, Artensterben, Pandemie, Hunger und Trinkwassernot, Hurrikane und Dürregebiete, andererseits Anstieg der Meere und Überflutung von Lebensgebieten, dadurch Migrationsströme und so weiter? Gerhard Loettel, Magdeburg
Eine pauschale Vermögensabgabe oder ein pauschaler Corona-Soli ab einem bestimmten Einkommen ist der falsche Ansatz. An den Kosten beteiligen muss man die Corona-Krisen-Gewinner. Amazon hat seinen Umsatz verdreifacht. Die Steuergesetzgebung muss endlich dafür sorgen, dass die Online-Giganten dort Steuern zahlen, wo sie ihren Umsatz erzielen, und nicht an fiktiven Firmensitzen. Außerdem brauchen wir die Transaktionssteuer. Würden wir Spekulationsgeschäfte so besteuern wie andere Geschäfte (Mehrwertsteuer!), könnten wir die Corona-Hilfen aus der Portokasse zahlen. Klaus-Stefan Krieger, Publik-Forum online