Leserbrief
So, wie es mal war
Zu: »Die Welt retten geht nur demokratisch« (22/2023, Seite 12-16)
Wenn ich obigen Publik-Forum-Titel lese, kommt bei mir rüber, es könne wieder so werden, wie es mal war, Demokratien können das. Das ist schlichtweg falsch, das können weder Demokratien noch autoritäre Systeme. Die Autoren machen den guten Vorschlag, Klimazölle einzuführen, gestehen jedoch am Ende des Beitrages, dass eine Wende wohl doch nicht mehr zu schaffen sei. Da fühle ich mich, mit Verlaub, veräppelt. Eine komplexe globale Krise braucht für das Gegensteuern komplexe Maßnahmen. Die werden im Beitrag beschrieben, ja. Aber leider ist es sehr zeitaufwendig, sie international zu koordinieren und sich darüber zu verständigen. Und die politischen Voraussetzungen dafür sind nicht besser, sondern schlechter geworden. Die Klimakrise wird zu massiven gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Das heißt aber nicht, dass wir nichts mehr gegen die Krise tun sollten. Ganz im Gegenteil: Wir werden alle Kräfte brauchen, um die größten Verwerfungen abzumildern. Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken, aber uns auch keinen Sand in die Augen streuen lassen. Das führt zum Vertrauensverlust. Klemens Speer, Osnabrück
Je luxuriöser wir Menschen leben, desto mehr sind wir mitverantwortlich für den immer schneller ansteigenden CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre. Wir verbrennen unsere Lebensgrundlagen. Wenn wir das nicht ändern, haben wir bald die Hölle auf Erden. Mit weltweit 300 Euro pro Tonne CO2 im Gebäude- und Verkehrssektor und auf Treibstoffe für Flugzeuge, Container- und Kreuzfahrtschiffe würde die Luft am schnellsten besser. Das wäre ein Schnäppchenpreis gegenüber den Schäden, die durch zu viel CO2 entstehen. Die Mentalität der Menschen ist selbstmörderisch. Wegen des hemmungslosen Egoismus einiger Zeitgenossen werden wir von der jungen Generation zu Recht verflucht. Die Erde brennt, die Menschheit pennt! Martin Ramschulte, Schöppingen