Kinofilm »Freud – Jenseits des Glaubens«
Rededuell um Gott
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Kino. Hier Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse und selbsterklärter Ungläubiger, der vom Glauben besessen ist. Dort C. S. Lewis, Schriftsteller und Literaturprofessor. Anfangs war Lewis Atheist, nach dem Tod seiner Frau fand er zum katholischen Glauben. Eine Debatte zwischen den beiden wäre spannend gewesen. Da Freud von 1938 bis zu seinem Tod 1939 im Londoner Exil lebte, wäre die Begegnung möglich gewesen. Verbürgt ist zumindest, dass Freud in London einen Oxfordgelehrten empfangen hat. Das Gedankenexperiment ist inspiriert von Armand Nicolis Buch »The Question of God« und wurde erstmals in einem Theaterstück in Szene gesetzt. Auch in der Filmadaption folgt Lewis einer Einladung von Freud. In dessen Arbeitszimmer streiten die beiden respektvoll über Gott und die Welt. Ausflüge in die Außenwelt, sowohl physisch als auch im Geiste, lockern das kammerspielhafte Drama auf. Lewis wird gequält von Traumata aus dem Ersten Weltkrieg und Freud von Schmerzen aufgrund seines fortgeschrittenen Kehlkopfkrebses. Sie werfen die Frage eines Suizids auf. Auch Freuds Beziehung zu seiner Tochter Anna, die ihn hingebungsvoll umsorgt, jedoch vergeblich seine Zustimmung zu ihrer lesbischen Liebesbeziehung einfordert, fließt ein in dieses intellektuelle Vexierspiel. Man sollte sich jedoch ein wenig auskennen mit Freud und seinen Theorien, um an diesem anregenden Rededuell, in dem sich die beiden Männer gegenseitig zu analysieren versuchen, Gefallen zu finden.