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Braucht die Kirche ihre Sünder?

Das Menschenbild der Kirchen ist »vorkulturell«, sagt der evangelische Theologe Klaus-Peter Jörns. Zu Beginn des Reformationsjubiläums fordert er: Nehmt endlich die modernen Menschenrechte in euer Weltbild auf! Und verwandelt sie in eine Theologie, die den Namen verdient
von Britta Baas vom 16.11.2016
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Klaus-Peter Jörns, em. Prof. der evangelischen Theologe, sagt: »Ich höre immer wieder das alte Lied: Dass der Mensch der Erlösung bedarf. Dass die Sünde dem Menschen das Lebensrecht nimmt. Ich bin seit fünfzig Jahren Pfarrer, und ich kann aus dieser Erfahrung sagen: Das ist nichts, was Menschen heute brauchen, um dem Lebern standhalten zu können.« (Foto: privat)
Klaus-Peter Jörns, em. Prof. der evangelischen Theologe, sagt: »Ich höre immer wieder das alte Lied: Dass der Mensch der Erlösung bedarf. Dass die Sünde dem Menschen das Lebensrecht nimmt. Ich bin seit fünfzig Jahren Pfarrer, und ich kann aus dieser Erfahrung sagen: Das ist nichts, was Menschen heute brauchen, um dem Lebern standhalten zu können.« (Foto: privat)
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Publik-Forum.de: Herr Jörns, in einer aktuellen Erklärung geht Ihre Gesellschaft für eine Glaubensreform insbesondere mit der Evangelischen Kirche scharf ins Gericht. Sie habe ein Bild vom Menschen, das mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde nicht vereinbar sei. Seit der Reformation sind fast 500 Jahre vergangen. Wo liegt das Problem?

Klaus-Peter Jörns: Die Sühnopfertheologie besagt, dass wir Menschen durch die Sünde kein Lebensrecht haben. Vergebung

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Martin Lindemann 30.11.2016:
Stellungnahmen zu Menschenrecht und Sünde sollten heute doch eigentlich schon als selbstverständlich abgehakt sein. Daher ein unglaublich überfälliger Schritt für die Kirche, den die Ges. f. Glaubensreform hier endlich einmal nachgeholt hat. ..Zeigt er andererseits jedoch nur, wie Kirche sich immer noch um eine Diskussion über den zwanghaften Glauben an "Einen" Gottes, bzw. eine Wiedergutmachung der gewaltsam geschehenen (beinahe) Ausrottung heidnischer Religion drückt. Überbevölkerung: Unter den gottgewollt(?) "..zahlreichen Nachkommen wie Sandkörner in der Wüste" eines Bundes zwischen Abraham und Gott ächzt heute Umwelt und MutterErde! Hierzu fehlen viel wichtigere Stellungnahmen z.B. zum 1. Gebot Mose. Das unter quasi "göttlicher Bestrafung" eine sinnstiftendende Selbsterkenntnis mit Hilfe seriös-astrologischer Archetypen"Götter" nach C.G.Jung*) diskriminiert hat! *) so auch Markus 14 Vers 13, Melanchthon, Kepler, Leonardo da Vinci; mehr auf www.astrologischesabendmahl.de

Hanspeter Schladt 17.11.2016:
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir Menschen bereits mit der Erbsünde auf die Welt gekommen sein sollen. Das widerspricht auch Jesu Aussage vom liebevollen Gott, wie Klaus-Peter Jörns es ausdrückt. Auch deshalb brauchen wir kein Sühnopfer Jesu.

Paul Haverkamp 16.11.2016, 15:33 Uhr:
Nicht Gott hat den Tod Jesu gefordert, sondern dieser nimmt seinen Tod von Menschenhand an, indem er sich seinem Gott hingibt. Entsprechend heißt es bei Paulus : „Dies ist mein Leib für euch.“ Und: „Dieser Becher ist der Neue Bund in meinem Blut.“ (1 Kor 11, 24 - 25)

Diese um Jahrzehnte früher als die Evangelien geschriebener Text bedeutet, dass durch das Essen des Brotes und das Trinken des Bechers ein Blutsbund geschlossen wurde – und nicht, dass Blut getrunken wurde! Jesus hat sein Sterben noch nicht als „Sühnetod“ verstanden!

Mit Luther vertreten heute viele Theologen die Meinung, dass es nicht um einen beleidigten Gott geht, sondern darum, wie der von Gott getrennte Mensch wieder Zugang gewinnt zu Gott. Somit bringt nicht Gottes Strafbedürfnis Jesu den Tod, sondern die Sünde der Menschen. Der Tod Jesu am Kreuze eröffnet somit den Menschen eine Chance, die verloren gegangene Verbindung zu Gott wieder neu zu knüpfen.

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