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Der Klerus und seine Verbrechen

Noch nie wurde massenhafter sexueller Missbrauch über Jahrzehnte so umfassend dokumentiert wie im US-Bundesstaat Pennsylvania. Jüngst wurde bekannt: Über dreihundert Priester haben mehr als eintausend Mädchen und Jungen sexuelle Gewalt angetan. Die Bischöfe wussten das. Doch sie haben die Verbrechen fast ausnahmslos vertuscht. Und sie haben mit dafür gesorgt, dass es keine Ausweitung der Verjährungsfrist für sexuelle Gewalttaten gab. Auf die »Heilige katholische Kirche« sollte kein Schatten fallen. Kann man in solch einer Kirche bleiben?
von Thomas Seiterich vom 16.08.2018
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Goldene Kreuze für gefügige Kinder, Kreuzigung für jene, die sich wehrten: Hunderte US-Kleriker brachten Minderjährige mit Zwang zum Schweigen über Vergewaltigungen, Schläge, lüsterne Grabschereien. (Foto: shutterstock/Luis Louro)
Goldene Kreuze für gefügige Kinder, Kreuzigung für jene, die sich wehrten: Hunderte US-Kleriker brachten Minderjährige mit Zwang zum Schweigen über Vergewaltigungen, Schläge, lüsterne Grabschereien. (Foto: shutterstock/Luis Louro)
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Bildet eine Religion ein nach außen hin abgedichtetes, geschlossenes System mit Oben und Unten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis übelste Verbrechen geschehen. Das göttlich verbrämte und dogmatisch festgezurrte Machtgefälle lädt die Machthabenden zu Untaten geradezu ein. In diesem Falle – wieder einmal – in der römisch-katholischen Kirche.

Es geschah, als die Geistlichen noch weiße Priesterkragen trugen und mit »Hochwürden« angesprochen wurden – vor allen in den 1950er bis 1980er Jahren, aber auch darüber hinaus. In der minderheitlichen katholischen US-Kirche, die sich in ihrem relativ muffigen Milieu eingebunkert hatte. Oben stand der ehelose Klerus. Die Priester waren ziemlich allmächtig, denn sie hörten die Beichte, kannten die Sünden ihrer »Pfarrkinder« und sie verwalteten die Sakrament

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Heidrun Meding 17.08.2018:
Schon der frühere katholische Priester, Theologe und Universitätsprofessor Horst Herrmann(Universität Münster in Westfalen) veröffentlichte 1992 ein Buch mit dem Titel "Kirchenaustritt jetzt!" (Argumente für Unentschlossene). Dabei waren die Verbrechen katholischer Geistlicher damals noch gar nicht bekannt oder nur ansatzweise öffentlich geworden.
Horst Herrmann kannte, nicht zuletzt auch durch sein ergänzendes Studium an der vatikanischen Universität in Rom, die römisch-katholische Kirche in- und auswendig. Vor allem kannte er die Scheinheiligkeit der kirchlichen Funktionäre (Päpste, Kardinäle, Bischöfe, Priester, Patres usw.), die alles daransetzten, den "guten" Ruf der Catholica nicht zu beschädigen. Jetzt ist der Schuss endlich nach hinten losgegangen und die Katholische Kirche steht aufgrund des Versagens ihrer Funktionäre vor einem Abgrund und wird wohl alsbald nur noch Sektencharakter haben. Selbst Papst Franziskus ist es bisher nicht gelungen, den Augiasstall auszumisten.

Martin Birkhäuser 17.08.2018:
Es ist wirklich zum Fremdschämen! Je mehr ans Licht kommt, desto mehr gibt die katholische Kirche das Bild einer Art "Kinderschänder-Mafia" unter dem Deckmantel des Heiligen ab. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen ihr den Rücken kehren.

Paul Haverkamp 17.08.2018, 11:24 Uhr:
Bergoglios Vorgänger, der Deutsche Joseph "Kardinal" Ratzinger alias "Benedikt XVI" war 25 Jahre lang Vorsitzender der "Kongregation für den Glauben", dem Rechtsnachfolger (!) der Inquisition.

Zu seinen vordringlichsten Aufgaben gehörte es, einen weltweiten Verschiebebahnhof für katholische Sexualstraftäter zu organisieren und diese vor staatlicher Strafverfolgung zu schützen.

Immer wenn ein "zölibatärer" Kinderschänder in seinem Umfeld aufflog, versetzte Ratzinger ihn umgehend in eine andere Gemeinde, weit weg, wo er dann munter weitermachen konnte mit dem Befingern kleiner Jungs und Schlimmerem.

War ja alles "rechtens", geschah im Auftrag Gottes und zum Schutz der Kirche. Zugleich setzte die römische Kurie die Legende in die Welt, der Organisator dieser jahrzehntelangen, systematischen Vertuschung entsetzlicher Verbrechen an Kindern sei in Wahrheit deren "Aufklärer".

Die kath. Kirche bleibt in der causa Pädophilie ihrem Ruf treu: unglaubwürdig, heuchlerisch, verlogen.

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