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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 4/2021
Der Inhalt:

Streitfrage
Soll man den strafenden Gott vergessen?

Nein, das verkürzt die Botschaft Jesu, sagt der Theologe Markus Zehetbauer. Die Spannung zwischen Vergebung und Vergeltung darf nicht vorschnell aufgelöst werden.
von Markus Zehetbauer vom 01.03.2021
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Jesus und die Zwölf glaubten an ein baldiges Weltende und Gericht Gottes: Aus Pasolinis Film »Das Evangelium nach Matthäus« (Foto: Photo 12 / Alamy Stock Photo)
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In den Kirchen ist derzeit nur noch vom barmherzigen und gütigen Gott die Rede, nichts hört man mehr von Endgericht und Verdammnis. Das klingt erfreulich, doch ist zu fragen, ob Jesus das auch so gesehen hat. Als Kaplan in München habe ich mir diese Frage nicht gestellt. Für meine Predigten bediente ich mich unbekümmert aus den Büchern von Eugen Drewermann. Seine These von der Angst als Wurzel des Bösen faszinierte mich, und seine Forderung, in der Religion auf moralische Urteile zu verzichten, wirkte befreiend. Als ich später als Seelsorger nach Ecuador ging, musste ich erleben, wie Rechtsunsicherheit, Korruption und Ausbeutung eine Gesellschaft belasten: Wer reich war, konnte sich Polizei und Richter kaufen, aber unter den Armen mangelte es oft an Solidarität. Da wurde mir klar, dass die Antwort auf gemeinschaftschädi

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Dieter Günter 09.02.2023, 18:50 Uhr:
Soll man den Schlusssatz des Markus Zehetbauer hier als die "Krönung" der Arg!(u)Mentalismen konnotieren? Jedenfalls stimmt es überhaupt nicht, dass der Zusammenhang von Tun und Ergehen "funktioniert"! U.a. geht es vielen "Schlechten" vordergründig gesehen jedenfalls überaus gut! Von "Funktion" und "Funktionieren" ist da nichts auszumachen! ... Woher also die vehemente Überzeugung (?), dass wir "zahlen" werden!? ...
Diesbezüglich allein ein Beispiel hier: der Wald im Erzgebirge lebt wieder, den ich selber noch als tot gesehen habe! ...
Ist das ein Beispiel für wirksame "Barmherzigkeit"(?), gar die des Gottes? ... Nein, wir haben vieles geändert und tun dies weiterhin. Wir lernen aus unseren Fehlern und handeln dann anders. Wo nun der zahlende Tun-Ergehens-Zusammenhang? Funktioniert er hier nicht!? ...

NKE 03.01.2022, 13:40 Uhr:
"Soll man den strafenden Gott vergessen?"

JA!

Siehe www.amtrs.de

Georg Lechner 06.03.2021, 13:57 Uhr:
Im Gegensatz zu Gustav Radbruch halte ich es mit jenem Abt Joachim, der der theologische Lehrer von Thomas Müntzer war und über Wunder im Sinne einer Durchbrechung der Naturgesetze gesagt hat, dass es sie nicht gibt, nie gab und nie geben wird.
Einen strafenden Gott in einem personal verstandenen Sinn kann ich mir deshalb auch nicht vorstellen, wohl aber den Ansatz, den Markus Zehetbauer am Ende des Artikels skizziert (Zusammenhang von Tun und Ergehen). Dass die Hölle nur ein Konstrukt der Theologen sei (nach Thomas von Aquin), habe ich vor längerer Zeit einmal in Publik-Forum gelesen und es mit Genuss in diverse Debatten geworfen, wenn erklärte Atheisten von der Hölle schrieben/sprachen.

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