Körperbilder im Zeichentrickfilm
Biene Maja, hast du abgenommen?


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Die Biene Maja hat es geschafft, könnte man sagen. Endlich ist die bekannteste Biene der Welt schlank geworden. Ihre Tricks sind nicht – wie womöglich bei Normalsterblichen – Proteinriegel und Abnehm-Shakes oder eine Kohlsuppendiät, nein: Ein paar Klicks ihrer Produktion auf der Animationssoftware haben gereicht. Flog das von so vielen geliebte Bienchen früher noch mit sympathischer Körperfülle ein wenig verwildert über Blumenwiesen, taumelte es vor einigen Jahren von Kopf bis Fuß überarbeitet aus der Trickkiste. Der Körper wurde dünner, die Augen größer, alles wirkte auf den ersten Blick sehr niedlich – und ein bisschen langweilig. In einem Trailer aus den 1980er-Jahren kann man Maja noch in einen Kelch mit Blütenstaub springen sehen. Die Heldin einer Kinderserie, die sich lustvoll in Lebensmittel stürzt, so etwas ist
Anne Lemhöfer, geboren 1978, ist Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau und freie Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in Frankfurt am Main.

Friederike Perl 07.03.2025:
Anne Lemhöfer hat sehr schön beschrieben, wie einflussreich Bilder und Kommentare auf die Selbstwahrnehmung der Menschen sind. Allerdings fehlt in der Analyse ein bedeutender Aspekt, nämlich der der Gesundheit. Tatsächlich sind 80 Prozent der Diagnosen, mit denen sich unser Gesundheitssystem bei Frauen über 50 befassen muss, gewichtsassoziiert. Also: runter vom Zucker, vom Weißmehl und vom Gewicht! Vielleicht hat Biene Maja deshalb abgenommen? Hat sie vielleicht verstanden, dass »Bodypositivity« eine Verharmlosungsstrategie ist, die mit Frauengesundheit nichts zu tun hat, ja, diese massiv gefährdet? Unser Körpergewicht ist keinesfalls eine Geschmacks-, Schönheits- oder gar ideologische Frage. Es ist auf jeden Fall ein Politikum. Es ist eine zentrale Gesundheitsfrage, jedenfalls nachweislich für uns Frauen.