Die Hoch-Zeit der Royals
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»Wir sind so, wie wir sind, keine Royals, keine Kings«, singt die Gruppe Glasperlenspiel: »Wir sind frei!« Wenn heute Meghan und Harry heiraten, muss man folglich davon ausgehen, dass diese beiden Menschen nicht erst mit dem Ringtausch eine bestimmte Art von Freiheit verlieren. Ganz frei waren sie offenbar auch vorher nicht.
Falls jemand etwas anderes glauben sollte, klicke er sich durchs Internet: Man findet viel über die »strenge Queen«, die die Hochzeit der beiden erst mal genehmigen musste. Über Harry, der wahrscheinlich Null Chancen bei seiner Braut gehabt hätte, wäre er immer noch der Partyprinz früherer Jahre. Und über Meghan, die – seit sie als Amerikanerin auch emotional Britin zu werden versucht – mindestens mal »Zwölf strenge Royal-Regeln« befolgen muss. Damit kann man natürlich ni
Britta Baas 28.05.2018, 17:06 Uhr:
@Jürgen Zabelberg, danke, dass Sie hier die royale Hochzeit und ihre Besonderheiten in die Zukunft weiterdenken. Den hochpolitischen Gedanken "Love changes everything" werde ich, glaube ich, in einem nächsten Artikel in anderem Zusammenhang definitiv aufgreifen! Sie wirken also inspirativ auf mich ein :)
Jürgen Zabelberg 28.05.2018:
Im Zentrum der Predigt stand die Botschaft der Macht der Liebe, - aus der Sichtweise des Christentums beileibe keine neue Aussage, aber von Michael Curry so treffend und überzeugend formuliert, dass diese Predigt ein weltweites Echo fand und hier ein Dokument für die Ewigkeit geschaffen wurde - vergleichbar mit King's "I have a dream".
Die Liebe ist für Curry eine real existierende Kraft, die weder sentimental interpetiert werden darf noch klein geredet werden darf. "Love can change this world. If you don’t believe me, just stop and think or imagine. Think and imagine, well, think and imagine a world where love is the way. Imagine our homes and families when love is the way. Imagine neighborhoods and communities where love is the way. Imagine governments and nations where love is the way. Imagine business and commerce when love is the way."
Die New York Times hat es sich nicht nehmen lassen den Originaltext zu veröffentlichen; ich hoffe, dass eine Übersetzung ins Deutsche bald folgt.
Jürgen Zabelberg 28.05.2018:
Liebe Redakteurin,
unabhängig davon, wie frei oder unfrei englische Royals tatsächlich leben und wie sehr die Hofetikette ihr Leben tatsächlich beeinträchtigt, so hat diese Hochzeit jedenfalls eines gezeigt - und damit war nicht zu rechnen - die Royals sind noch für Überraschungen gut. Wenn ein farbiger Prediger und Bischof der Episkopalkirche der USA, Michael Curry während der Trauung Bezug nimmt auf Martin Luther King und an das Erbe der Sklaverei erinnert, wenn ein farbiger Gospelchor tiefe religiöse Überzeugung vermittelt, und all dies von den Anwesenden teils mit überaus wachem Interesse teils mit versteinerter Miene verfolgt wird, dann haben Harry und Meghan, die auf den Gottesdienst maßgeblichen Einfluss nehmen konnten, Einiges richtig gemacht. Die deutsche Presse jedenfalls quittierte einheitlich, dass dieser Bischof mit seiner begeisterten und begeisternden Predigt dem Brautpaar beinahe die Schau gestohlen hat. Wann ist das zuletzt vorgekommen?
Britta Baas 21.05.2018, 13:06 Uhr:
@Egon Dammann, hier geht es um das Gegenteil von Nostalgie: Um das Neue, was in dieser Hochzeit liegt. Um den Wandel, verbunden mit der religionssoziologischen Größe: Wunder (als Erfahrung), Zauber (als Erfahrung), Hoffnung.
Egon Dammann 20.05.2018:
JA,JA,Nostalgie weckt nostalgische Wünsche.Tausende schauen im Bann unerfüllter Wünsche.Sich königlichen Regeln unterwerfen, dabei die freie Entscheidung wieder in neue unfreie Treue unterzuordnen.Aber Mut hat Meghan: beim Heiratsversprechen hat sie den Gehorsamseid, dem Manne zu gehorchen, nicht geleistet!Chapeau!Wie weit ist da die katholiascher Kirche entfernt ...