Kolumne
Ein Nest für Menschen
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Als Kind habe ich die Fastenzeit gar nicht gemocht. Für mich hatte sie etwas Gezwungenes und Nerviges. Ich bin auf dem Land groß geworden. Mein Vater war Alleinverdiener. Wir haben uns aus dem Gemüsegarten ernährt. Und weil ich der Jüngste war, habe ich oft die ausgemusterten Jacken, Pullover und Jeans meiner älteren Cousins auftragen müssen. Es ist wirklich nie üppig zugegangen. Also hat sich der Junge gefragt: »Hey, wenn man eh nicht in Saus und Braus lebt – worauf soll man dann noch verzichten?« Meine Mutter hat die übliche Antwort gegeben: »Weniger fernsehen, mehr beten.« Aber wir hatten nur einen alten Schwarz-Weiß-Fernseher mit einem Bild, das oft bemitleidenswert zuckte und zappelte, als läge er im Sterben. Im Fernsehverzicht konnte ich also auch keinen rechten Sinn erkennen. Und mehr beten, na ja, ich war zehn.