Rote Kapelle
Menschlich bis zum Schafott
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Rose Schlösinger sitzt gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrer Mutter am Abendbrottisch, als es an der Tür läutet. Tochter Marianne, an diesem 18. September 1942 zehn Jahre alt, geht öffnen. Vor der Berliner Wohnungstür stehen vier Männer. Sie nehmen ihre Mutter Rose mit, angeblich zu einem Zeugengespräch. Tatsächlich verhaften sie die hagere Sekretärin mit der Wasserwellenfrisur, denn sie ist im Widerstand aktiv. Die Männer sind von der Gestapo. Marianne wird ihr Leben lang darunter leiden, dass sie es war, die sie hereingelassen hat.
So erzählt es der ehemalige Pfarrer Gerhard Hochhuth. Er hat fünf Jahre lang die Geschichte von Rose Schlösinger erforscht. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist kürzlich das Buch »Ich habe kein ›Klassenbewusstsein‹ – nur Menschenbewusstsein«
Eva-Maria Antz 24.06.2024, 09:34 Uhr:
Danke für den ausführlichen Beitrag zu Rose Schlösinger, ich muss tatsächlich gestehen, dass ich von ihr erstmals las. Sogleich dachte ich an Cato Bontjes van Beek, eine weitere bisher leider eher unbekannte Frau der „Roten Kapelle“. Sie wurde mit nur 22 Jahren am gleichen Tag wie Rose Schlösinger in Plötzensee hingerichtet. Zu Cato Bontjes van Beek sah ich unlängst eine berührend-aufrüttelnde Text-Musikcollage mit der Schauspielerin Julia Jentsch als Cato, dem Vokalensemble Sjaella u.a. (DVD; Konzeption: Helge Burggrabe, https://burggrabe.de/cato-konzertfilm/). Der Film ist so viel mehr als ein „Erinnerungsfilm“, er führt direkt ins Heute, öffnet Türen für Gesprächsräume.