Deutscher Buchpreis
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Es ist keine gute Zeit für Menschen, die sich freuen sollen. Als Tonio Schachinger den Deutschen Buchpreis gewann, fluteten Bilder des Überfalls der Hamas auf israelische Zivilisten die Bildschirme. Die Dankesrede des 31-jährigen Österreichers fiel knapp aus: »Wir wissen alle, dass das hier nicht das Wichtigste ist und wir in der letzten Woche wahrscheinlich weniger an den Buchpreis gedacht haben als an andere Dinge.« Es sei sinnlos, wenn er, »ein lächerlicher kleiner Autor aus Österreich« etwas dazu sage. Doch nichts sagen ging auch nicht. Dafür war der Schrecken zu groß.
Eigentlich äußert sich Schachinger nicht politisch. Dass er trotzdem politisch ist, merkt man seinen Büchern durchaus an, wenn auch subtil. Er ist ein feiner Beobachter gesellschaftlicher Milieus. Schon vor vier Jahren stand e
Georg Lechner 08.11.2023, 17:56 Uhr:
»Unsere österreichische Realität erscheint den Deutschen oft satirisch.«
Wohl nicht nur den Deutschen - nach Kickls Intrige gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, der Ibiza-Affäre und in deren Gefolge "Schreddergate", den Schmid-Chats ("Hure für die Reichen", "Bundesland aufhetzen", ...), Kickls Propagierung von Ivermectin gegen Covid-19 und seinen vielen xenophoben Ausritten, der Inseratenkorruption etc. darf Österreich den zweifelhaften Ruf in Anspruch nehmen, Mutterland der Realsatire zu sein. Oder soll man an Friedrich Hebbel denken? "Österreich ist eine kleine Welt, in der die große ihre Probe hält"