Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 11/2023
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Kinotipp
Picknick in Moria

Talibshah Hosini strandet mit seiner Familie im Flüchtlingslager Moria. Der Filmemacher beschloss, mit einem Spielfilm den Geflüchteten eine Stimme zu geben. »Picknick in Moria« dokumentiert das Projekt.
von Birgit Roschy vom 09.06.2023
Artikel vorlesen lassen
Panorama einer Katastrophe: Der Filmemacher Talibshah Hosini lebte selbst mit seinen Töchtern im Lager (Foto: via filmstarts.de)
Panorama einer Katastrophe: Der Filmemacher Talibshah Hosini lebte selbst mit seinen Töchtern im Lager (Foto: via filmstarts.de)
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
PFplus

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:

Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
  • Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
  • Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
  • Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
  • 4 Wochen kostenlos testen
PFplus

Jetzt direkt weiterlesen:

Digital-Zugang
  • diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
  • die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
  • 4 Wochen für nur 1,00 €
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper ergänzend zu Ihrem Print-Abo

Kino. Moria war der Name eines berüchtigten Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos. Angelegt als Erstaufnahmezentrum für 2800 Menschen, waren dort im Jahr 2020 13 000 Flüchtlinge gestrandet. Zu ihnen gehörten der Afghane Talibshah Hosini und seine Familie. Zur Untätigkeit verdammt, entsann er sich, nach einem Jahr des Wartens auf einen positiven Asylbescheid, seines Berufs. Der Theaterschauspieler und Filmemacher beschloss, mit der Kamera gegen die Hoffnungslosigkeit anzukämpfen und mit einem Spielfilm den Geflüchteten eine Stimme zu geben. So ist dieser Dokumentarfilm auch ein Film im Film, in dem gestellte Szenen von der inneren Zerrüttung der Menschen erzählen, die an der Ausweglosigkeit ihrer Situation verzweifeln. Zugleich wird durch die Beobachtung des »Making Of« der beschwerliche Alltag in dem überfüllten Camp deutlich. Diese Spiegelungen haben den Effekt, dass man gelegentlich nicht weiß, ob man es mit einer Inszenierung oder »echtem« Drama zu tun hat. Und dann verrät Talibshah, der durch die Taliban zur Flucht gezwungen wurde, auch seinen eigenen Frust, wenn er etwa seine kleine Tochter ausschimpft, weil sie sich in einer Szene, in der sie eine Ertrinkende spielen soll, nicht recht ins Wasser traut. Aus diesen Schnappschüssen setzt sich das Panorama einer humanitären Katastrophe zusammen: eine apokalyptisch anmutende Szenerie, in der die Menschen in dem aus Zelten und selbstgebauten Baracken improvisierten Lager wie in einem Gefängnis feststecken. »Wir suchten in Europa den Fortschritt, gelandet sind wir in der Steinzeit«, sagt Talibshah. Bei der Filmvorführung unter freiem Himmel schließlich zeigt sich die erlösende Kraft der Kunst, werden durch eine unerwartete Wende Mut und Zuversicht belohnt.

Hören Sie diesen Artikel weiter mit P F plus:

4 Wochen freier Zugang zu allen P F plus Artikeln inklusive ihh Payper.

Jetzt für 1,00 Euro testen!

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0