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Till Bastian: »Wir verlieren unser Ich«

Im Internet verlieren wir unsere Identität, meint der Psychotherapeut Till Bastian. Im Publik-Forum-Interview warnt er: Auch unsere Fähigkeiten, dem immer stärker werdenden Leistungsdruck zu widerstehen, drohten zu verschwinden. Es herrsche die Devise: »Dabei sein ist alles.«
von Tilman Vogt vom 16.05.2013
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Zu viel im Kopf, zu wenig echte Begegnung mit anderen: Der Mensch verliert sich im Internet, meint der Psychotherapeut und Buchautor Till Bastian. (Foto: Corbis/Jeff Huang)
Zu viel im Kopf, zu wenig echte Begegnung mit anderen: Der Mensch verliert sich im Internet, meint der Psychotherapeut und Buchautor Till Bastian. (Foto: Corbis/Jeff Huang)
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Liberalität, Mobilität, Möglichkeitsfülle: Für die meisten Menschen haben diese Worte einen verheißungsvollen Klang. Till Bastian ist überzeugt, dass sich mit ihnen hinterrücks auch neue Zwänge durchgesetzt haben.

Früher habe man sich stärker an äußeren Normen und Verboten abarbeiten müssen, »heute scheint alles gestattet, anything goes«, fasst Bastian die neue gesellschaftliche Lage zusammen. Was vordergründig als Befreiung erlebt werde, schwäche jedoch das Ich und lasse aus dem Blick geraten, was uns wirklich wichtig sei.

»Das starke Ich wirkt ja auch als Schutz gegen Druck von außen«, sagt Bastian und benennt die Folgen, wenn dieser Druck obsiegt: »Man eifert nur noch einem Lebensstil nach, den andere vorleben. Schließlich bleibt man erschöpft auf der Strecke.«

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