Mitmach-Aktion
Worauf können Sie verzichten?
Der Satz »Das brauche ich nicht« kann befreiend sein. Denn er entlarvt das Credo von »Mehr und mehr ist immer besser«. Doch es geht nicht um Verzicht um des Verzichts willen, nicht um Miesepetrigkeit oder Leiden. Sondern darum, Klarheit zu erleben, Orientierung und Glück. Das stellt der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel im Gespräch mit Publik-Forum klar: »Ich stelle mir die Frage: Worauf kann ich verzichten, ohne zu verzichten?« In seinem »Stundenbuch« macht er sich auf die Suche nach solch einer weltzugewandten Askese.
Worauf können Sie verzichten? Was - oder wie wenig - brauchen Sie, um glücklich zu sein? Haben Sie erlebt, das die Konzentration auf das Wenige und Wesentliche befreit?
Hier, im Feld »Kommentare und Leserbriefe« können Sie uns Ihre Erfahrungen mit dem Verzicht schreiben. Ihr Beitrag erscheint dann in Kürze auf dieser Seite. Und möglicherweise gekürzt in einer der nächsten Ausgaben von Publik-Forum.
Cornelia Holtkamp - Wolf 24.03.2023, 15:46 Uhr:
Ich bin der Meinung, dass wir umdenken müssen in dem Sinn , was echten Reichtum und Wohlhaben angeht .
Auch , wenn ich in dieser Konsumgesellschaft für nicht wohlhabend gehalten werde , sehe ich mich sogar als sehr wohlhabenden Menschen an , da ich alles im Überfluss habe .
Ich verfüge über mehr als genug Nahrung , ich stelle mir sogar die Frage , was ich essen möchte und nicht , was ist überhaupt vorhanden .
Mein Kleiderschrank ist gut bestückt , selbst wenn ein Kleidungsstück aussortiert werden muss , habe ich noch genug ohne direkt etwas Neues zu kaufen .
I ich habe mehr als genug und kann meinen Besitz sogar noch teilen .
Ich erfreue mich daran .
Je mehr ich anerkenne , dass es mir an nichts Materiellem mangelt , umso mehr richtet sich mein Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben wie die Unendlichkeit des Seins und die damit verbundene Liebe , Dankbarkeit und Wertschätzung alles mich Ungebenden
Thomas Nicolai 13.03.2023, 09:59 Uhr:
Seit Jahren versucht meine Familie und ich darauf zu verzichten, Dinge neu zu kaufen.
Das fing an mit einer Couch (geschenkt von einem Freund und sie steht immer noch) vor ca. 10 Jahren.
Meine Frau geht liebend gerne in ausgewählte Second-Hand-Läden und kauft dort für sich ein. Letzte Errungenschaft: ein Geschirrspüler für 50,- € nachdem der alte Miele nicht mehr reparabel war.
Weiterhin helfe ich Mitmenschen, ihren PC/ihr Laptop auf Windows 10 upzudaten (das ist immer noch kostenlos). Mit einer Erweiterung des Arbeitsspeichers läuft der PC für viele Haushalte noch mehrere Jahre schnell und sicher.
Verzicht auf Neukauf macht Sinn, denn die die verkaufen, werden immer reicher! (P.S.: als Landwirt erhalte ich 0,37 € brutto für ein Kilo Äpfel. Davon geht der Mindestlohn für unsere Helfer und Kosten für Lager, Pestizide usw. ab. Ein Kilo Äpfel kostet für den Endverbraucher im Discountern immer noch mehr 1,00 €.)
K.H. 13.03.2023, 09:44 Uhr:
WORAUF ICH VERZICHTE:
1. alle modernen Trends und Moderichtungen mitzumachen, als Mitglied des VDS ( Vereins Deutsche Sprache) NUR , weil sie "in" sind,
2. als "heilloser Klassikfan" auch in Richtung musikalischer Richtung. Für mich vergeht die Zeit viel langsamer, wenn ich klassische Musik höre, als wenn es "ROCK- t und POP - t" und "die Post abgeht".
3. auf alle möglichen Veranstaltungen zu gehen, wo es"wichtig wäre , sich sehen zu lassen, nur, um dabei gewesen zu sein - auch im Sinne einer "Zunick - Kultur" : Ach, Sie sind auch da !? . . .
J.M. 13.03.2023, 09:28 Uhr:
Worauf ich verzichten kann?
Ich brauche kein Auto und kein Handy. Ich brauche, als Hausfrau, kein eigenes Konto.
Mein Daheim war ein Bergbauernhof, ohne Strom, ohne Fließwasser.
Ich war als Entwicklungshelferin in Bolivien, es war großartigst, nur wenig zu besitzen, ebenso später, in religiösen Gemeinschaften, oder auf Urlaub in Berghütten.
Unsere Wirtschaft braucht massiv Bedarfsweckung, damit sie wachsen kann, reicht dies nicht mehr, werden Staatsverschuldungen zu groß, so braucht sie Krieg!
D.R. 13.03.2023, 09:21 Uhr:
Ich erinnere mich an einen Ausflug als Grundschüler. Alle hatten ein Vesperbrot dabei. Mein Freund und ich, wahrscheinlich wie auch die übrigen Klassenkameraden, zugleich noch ein Taschengeld. Als wir abends nach Hause kamen, waren unser beider Säckel noch gefüllt, weil wir uns nur auf das Brot beschränkt hatten und die "finanzielle Reserve" in der Geldbörse bewahrt hatten.
Der Verzicht auf unnötigen Konsum hat uns Spaß gemacht, denn wer "langsam reit, kommt grad so weit". Und dies gilt auch heute noch beim familiären Besuch der erwachsenen Kinder in Kaarst und Kehl, in Köln oder München.
S.G. 13.03.2023, 09:20 Uhr:
Da ich oft umziehen musste, hat sich mir die Frage oft gestellt: Was brauche ich wirklich. Umso mehr hat sich mir die Frage gestellt, weil meine Eltern, Kriegskinder, mit wirklich nichts da standen und von da an alles um sich herum gesammelt haben, weil ihnen das Sicherheit gibt. Der Gedanke, was damit einmal werden soll, belastet mich sehr.
Ich habe versucht, einen Mittelweg zu finden. Denn auch ich habe gerade durch die vielen Umzüge erlebt, dass ich bestimmte Dinge brauche. Meine Bücher und Bilder geben mir die Kontinuität, die mir Orte nicht geben konnten. Ich schaue Bilder an an den Wänden und weiß: Das, was sie abbilden, ist Teil meines Lebens. Ich lese Gedanken in Büchern nach und versichere mich darin: Diese Gedanken haben mich in einer bestimmten Lebensphase begleitet.
S.G. 13.03.2023, 09:19 Uhr:
Fortsetzung: Was ich darüber hinaus als unverzichtbar ansehe: Klavier, Nähmaschine, Garten. All das, was mich tätig sein lässt in der Welt, mich teilhaben lässt am Leben, einfach bleiben lässt (wenn ich mir selbst nähen kann, Gemüse anbauen kann, Musik machen kann, muss ich nicht auf Gekauftes an dieser Stelle zurückgreifen).
Und ja, ich habe es leider oft erlebt, dass ich Dinge weggegeben habe, weil ich einfach bleiben wollte. Und diese Dinge bis heute sehr vermisse.
Und auch das andere finde ich wichtig: Die Grenze zwischen "Verzicht"
und "WEgwerfgesellschaft" ist fließend. Dinge bewahren kann auch bedeuten, ihren Wert zu schätzen.
Es ist hier wie überall: Es gibt keine einfache Antwort, kein schwarz und weiß, keine billige Lösung. Wichtig ist es, großzügig zu bleiben.
Nicht fixiert zu sein auf das Eigene, andere im Blick zu behalten. Dann gelingt auch das Loslassen.
G.B. 13.03.2023, 09:13 Uhr:
"Brauchen wir das?" und "Wir müssen lernen, loszulassen", waren Sätze meines Freundes Helmut, die mir Mut machten, als ich 1986 nach achtzehn Jahren in Algerien nach Frankfurt am Main kam.
Es gab also auch im reichen Norden Menschen, die das Prinzip des Kapitalismus infrage stellten: "Höher, größer, weiter, schneller".
G.R. 13.03.2023, 09:10 Uhr:
Wenn man im Leben hart gearbeitet hat denke ich, dass man nicht auf alles verzichten muss. Was aber nicht heißt, sich dem Überfluss hinzugeben. Es reicht, die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht aber die, die über das Notwendige hinausgehen.
Sich etwas mehr befreien, von der materiellen Welt. Nicht jedem neuen Modetrend nachjagen. Unaufdringliche Eleganz kann Jahre lang getragen werden. Sich dem Leben zuwenden sich Aufgaben stellen, eine eigene Meinung haben, das macht glücklich.
Worauf ich aber niemals verzichten könnte, sind soziale Kontakte. Für mich war nach dem Tod meiner Tochter und meines Mannes wichtig: Einen neuen Lebenssinn zu finden. Diesen Lebenssinn fand ich im Schreiben und in der Natur. Der Mensch braucht ein Ziel im Leben, das ihn befriedigt. Gutsein im Leben, auch das ist wichtig. Es muss immer wieder neu geübt werden.
S.Z. 13.03.2023, 08:45 Uhr:
Ich habe längere Zeit in einem Alters und Pflegeheim in der Aktivierung gearbeitet. Bei einem Gespräch mit den Bewohnern eines Wohnbereiches, ging es auch um die Frage: Was brauche ich um zufrieden zu sein? Die Antworten: »keine Schmerzen, liebevolle Schwestern/Pfleger, gutes Essen, Besuch von Freunden oder Angehörigen«. Das waren die wesentlichen Dinge. Von alten, hochbetagten Menschen in einem Altersheim kann man etwas lernen.
Bucher Alexius Prof. Dr. 02.03.2023, 09:41 Uhr:
Ich verzichte nicht auf mein zweites Cello, nicht auf meine relativ große Wohnung, nicht auf die Hälfte meines Gehaltes, nicht auf diesen oder jenen Genuss.
Verzicht leiste ich,
- wenn jemand ein Bett für die Nacht braucht;
- wenn eine junge Familie Geld benötigt, um ihre Monatsrate zum Hausbau bezahlen zu können;
- wenn ein Entlassener der JVA eine Zugfahrt finanzieren muss:
- wenn ein ausländischer Geistlicher zur Beerdigung seiner Mutter heimfliegen will;
- wenn ein qualifizierter Student einen monatlichen Zuschuss für sein Stipendium braucht.
All diese Verzichtentscheidungen machen mich nicht arm. Vermindern kaum meinen gewohnten Lebensstandard. Bestenfalls stopfe ich mit meinen Ad- hoc- Entscheidungen Notfalllöcher.
Entschiedenen Verzicht verweigere ich, wenn im Grunde Strukturen bestehender Notlagen politisch geändert werden müssen. Aber auch da verzichte ich nicht auf herbe politischen Protest.!
Alexius J. Bucher
Reinhard Deiß 28.02.2023, 17:09 Uhr:
Ich habe gerade das Interview mit van Düffel gelesen und »es hat click gemacht«. Meine Frau und ich leben 7 Wochen »ohne« (Alkohol). Ohne Askese, weil es unserer Gesundheit hilft und die Gedanken klärt.
Van Düffel spricht von Richtunserkennung, wenn man sie findet entsteht Sinn, ja, und Glück. Wir ziehen gerade um, und merken erneut, dass der ganze Krempel, den wir haben, »keinen Sinn« macht, beschwert und die Richtung verlieren lässt. So fragen wir uns immer wieder, was ist nötig, aber nicht wegen anderen, nicht wegen Klima, Natur, wegen Ressourcen, nein wegen uns.
Was ist unsere Richtung, was ist mein Sinn ? Van Düffel's Gedanken haben mich die Richtung meines Denkens und Handelns erkennen lassen. Ich werde weiteren Balast in dieser Richtung abwerfen und Sinn/Glück finden. Das Buch sollten viele junge Menschen lesen, früh Richtung für Sinn haftes Leben finden. Und, ei Verdutz, ohne Askese aber mit Sinn habe ich nur das, was ich für ein unbeschwertes (materiel) Leben brauche: Wenig
Karl Theurer 28.02.2023, 12:02 Uhr:
Beim Aufkommen eines materiellen Wunsches habe ich mir angewöhnt, ein paar Fragen zu stellen. Die erste Frage => weshalb brauche ich das?, lässt bereits viele Wünsche verschwinden. Mit der nächsten Frage => was kostet das und kann ich mir das leisten?, reduziert sich die Zahl der Wünsche noch einmal. Und mit der letzten Frage => brauche ich das wirklich?, bleibt dann nicht mehr viel übrig, was über die Befriedigung der grundlegenden Lebensbedürfnisse (saubere Luft, Trinken, Essen, warme Kleidung und Wohnung) hinausgeht.
Monika Ederer-Mosing 27.02.2023, 20:05 Uhr:
Ich verzichte schon lange auf weite Reisen. Fliegen schadet dem Klima. Erholen kann man sich auch in den Ländern, wo man mit dem Zug hinfahren kann. Durch Kenntnisse in Physik und Chemie lernt man die Beschaffenheit der Welt besser kennen als durch den Besuch möglichst vieler Orte. Auch auf nicht so gesunde Sportarten kann ich verzichten, zum Beipiel Reiten. Ich verzichte möglichst auf Verpackungen. Zum Beispiel kaufe ich Brot auf dem Markt oder im Supermarkt im mitgebrachten Behälter. Ich kaufe gezielt in Geschäften, wo ich die Zwiebeln lose bekomme, ohne die umweltschädlichen Netze. Ich informiere mich ständig möglichst genau darüber, welche Verpackungen eine schlechte Umweltbilanz haben, und auf diese versuche ich zu verzichten. Ich verzichte auf neue Gebrauchsgegenstände, wo ich gute Qualität auch als Secondhand-Sachen bekommen kann.
sabine seifert 27.02.2023, 13:35 Uhr:
Fortsetzung:
weil Rückbesinnung auf seine Lebensquelle für jeden Menschen not-wendig ist.Dieser ausgleichende Lebensstil bewirkt Dankbarkeit und Zu-Frieden-heit.Die propagierte Steigerungsmentalität des immer-mehr-kriegen-wollens zeitigt dagegen Unzufriedenheit, Neid, Unruhe, Hass, Gewalt im Innern wie Außen.Ich versuche, Maß zu halten in allen Lebensbereichen:Fahrradmobilität,Zugreisen in D,Lebensmittelfrisch und regional, Jahrzehnte bewährtes Mobiliar und nachhaltige Kleidung, reduzierte (IT)-Technik.Solebe ich zufrieden im Einklang mit meinem Gewissen
Sabine Seifert 27.02.2023, 13:25 Uhr:
DAS BRAUCHE ICH NICHT.Die Negation reizt mich zum Gegenteil;nämlich schlicht:was brauche ich? Diese Fragestellung korrigiert gleichzeitig die Einwände der Skeptiker,die sofort "Verzicht" wittern...Verzicht auf-gleichbleibenden/mehr Wohlstand, der stetiges Wachstum voraussetzt; - auf Bequemlichkeit,die immerwährende, private Mobilität vorhäl; -auf Freiheitsrechte, die durch überzogene Anspruchshaltung pervertiert werden(frei Fahrt..);- auf individuelle Glücksgarantie durch Ausschöpfung aller Möglichkeiten.Die Auswirkungen sind bekannt und beschränken weltweit Lebensqualität.Eine neue Frage ergibt sich daraus:Wie können wir auf Ressourcenverknappung, CO2-Überschuß, Artenschwund,Erderhitzung, Kriege verzichten?Die alte Frage : was brauche ich wirklich?Ich brauche Gemeinschaft,Zugehörigkeit,Ernährung,Bewegung, Schlaf: das wäre Gesundheit in psycho-somatischem Einklang.Es fehlt:Stille und Gebet,weil Rückbesinnung
M.W. 27.02.2023, 13:06 Uhr:
Mein Mann und ich verzichten schon seit Jahren auf Urlaub im Ausland (aufs Fliegen).
Wir verzichten auf "Billig"-Ware, also auf alles was unfair erzeugt wird (moderne Sklaverei)
und auf alles, was mit "Masse" zu tun hat, also Massentierhaltung, Massentourismus usw...
Auch für unseren Partyservice gilt unser Motto: regional und saisonal.
Für mich ist wichtig, dass ich mir nicht jeden Wunsch (sofort) erfüllen kann.
Nach einer langen Wartezeit wird das Ersehnte noch viel wertvoller.
Und auch unerfüllte Wünsche gehören für mich zum guten Leben.
Dieter Günter 27.02.2023, 02:47 Uhr:
Ihre Verzichtsanfrage hat offensichtlich Zusammenhang nun angebrochener Fastenzeit / christlich kirchlicher Bereich. Ich teile Ihnen samt Bezug zu "genug haben" gerne mit:
habe wirklich genug vom und zum Leben, kenne auch Ihr "im Wenigen genug", doch dies reicht in Vielem eben nicht hin zu wirklicher Sinnigkeit und Adäquatheit der verschiedensten Lebensvollzüge des Menschen, und "neben" genug / im Wenigen auch nicht bezüglich genug / Fülle, noch Verzicht, noch Fasten ...
mit all diesem + Anderem + schon wirklich längere Zeit "habe ich genug" vom überkommenen Verzichtspalaber samt "entsprechenden" Fasten"erwägungen".
Mit Bibelerinnerung: "Dies nenn ich ein Fasten, Nackte Bekleiden, Gefangene befreien, Hungernde speisen und den Armen (auch den intellektuell Befangenen!) die Frohe Botschaft verkünden ... dabei ohne
"lutherische" gute Vorsätze, die in die Hölle führen :
ich verzichte schon lange auf solch Fasten / Verzicht .. ich lege zu :-)
Carola Cieplik-Keukert 26.02.2023, 17:37 Uhr:
Je älter ich werde (57), als desto belastender empfinde ich Besitz, den man ja auch unterbringen, abstauben und nutzen muß und will. Seit Jahren reduzieren wir, was wir eigentlich nicht (mehr) brauchen. Basics wie eine warme Wohnung, gute haltbare Kleidung, gesunde Ernährung, einen sicheren Job, Gesundheitsversorgung, Bildung, Möglichkeiten z. demokratischen Teilhabe wünsche ich jedem Menschen, das ist nicht verzichtbar. Ich selbst könnte nicht verzichten auf meine Familie und auf Freunde, auf's Lesen (wohl aber auf noch mehr eigene Bücher), auf Spaziergänge u. Radtouren in der schönen Natur, auf Ausflüge in die Umgebung, wo ich Neues sehe und erfahre, auf Musik, auf demokratisches Engagement ... Henry David Thoreau faßt das treffend zusammen: "Den Reichtum eines Menschen mißt man an den Dingen, die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren." Den Begriff "Verzicht" empfinde ich in keinster Weise negativ, sondern als Entlastung: Wie schön, so vieles nicht zu brauchen!
Thomas Dobler 25.02.2023, 20:13 Uhr:
Tolles, tiefschürfendes Interview. Zu dem Text habe ich sofort vorgeblättert, als ich das neue Heft erhalten habe. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die beiden Interviewer haben klug gefragt, von Düffel hat überlegt geantwortet. Einfach klasse. Übrigens auch die layouterische Aufbereitung des Artikels!
Dr.- Ing. Georg Obieglo 25.02.2023, 17:55 Uhr:
Da ich in meinem Berufsleben, zuerst in der Industrie und dann 25 Jahre als Rektor einer international ausgerichteten Hochschule soviel von dieser Welt gesehen und erlebt habe, kann ich im Ruhestand auf weitere Reisen "in die weite Welt" sehr leicht verzichten. Trotzdem bin ich immer noch sehr interessiert, was da "draußen so passiert. Aber da genügen mir die diversen Zeitungen, die ich im Abo mir halte!
Herzliche Grüße aus dem Südwesten der Republik
MariAnne Halm-Thönig 24.02.2023, 19:19 Uhr:
Ständiges einkaufen , neuer Kleidung / regelmäßig unterwegs sein draußen essen trinken/ neues großes Auto / weite Reisen / Anerkennung von anderen / auf immer mehr Konsum kann musste ich schon immer verzichten ..nur heute mit 67 wird deutlich...das ich tatsächlich das auch alles nicht brauchte und das neue Nachhaltige tatsächlich das war was ich schon immer lebte....nur glaubte irgendwann könne ich das eine oder andere mir doch noch mal leisten.....nun möchte ich es gar nicht mehr .....auch wenn das eine oder andere möglich wäre...tatsächlich auch kann ich darauf verzichten leicht....nicht mehr mit verschiedenen Menschen unbedingt in Verbindung bleiben zu wollen...oder eine positive Beziehung in jedem Fall doch noch im Leben zu erwirken ...Vater unseres gewünschten Sohnes wollte ich zumindest ein moderates Verhältnis (Er hatte unseren 5 Jährigen gewünschten Sohn und mich nach 20 Jahren Ehe verlassen....nachdem ich ihn als Künstler 15 Jahre voll finanzierte.
Wilhelm Stauch-Becker 24.02.2023, 16:39 Uhr:
Ich besitze keinen Führerschein (71 Jahre alt) und habe noch nie ein Auto vermisst! Meine erste und letzte Flugreise fand 1975 statt. Seither begrenzten sich meine Urlaubsreisen ausschließlich auf Deutschland und wurden samt und sonders mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.
Ich habe nie mit Geldanlagen jongliert, habe keine Sparverträge ua. damit das Thema Geld nicht meinen Geist und meine Seele "vergiften" kann. Dieser Verzicht, war noch nie ein Verlust. Aber wenn ich mich von meinen Büchern und Schallplatten (Raritäten!) trennen müsste, das wäre allerdings ein verzichten!
Ernst-Ludwig Iskenius 24.02.2023, 14:09 Uhr:
Worauf kann ich verzichten? "Verzicht" galt in unserer Generation, als ich noch jünger war, als altmodisch und rückwärtsgewandt. Je älter ich werde, umso mehr kann ich auf Dinge verzichten. Das fing mit dem Auto an, mittlerweile fahre ich gar nicht mehr. Die Umstellung fiel mir nicht schwer, weil ich mit Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln (selbst auf dem Land in MV) trotzdem noch mobil sein kann. Was mir schwerer fällt zu verzichten, es aber bisher standhaft geschafft habe, auf smartphone oder i-phones zu verzichten. Vor kurzem, als ich von der türkischen Polizei am Flughafen von Istanbul verhört und festgehalten wurde, war das ein Vorteil: Mit meinem alten Handy konnten sie nichts anfangen. Was mir schwer fällt zu verzichten ist auf Papier, Kugelschreiber und Bücher. Das mußte ich schmerzlich vor kurzem im Gefängnis erleben, als mir dieses alles weggenommen wurde und ich mir mühsam es dann zurückholen mußte. Ernst-Ludwig Iskenius
Christian Budczinski 24.02.2023, 13:39 Uhr:
1. Ich verzichte gern auf Gender-Sternchen und die Verballhornung der
deutschen Sprache durch eine Möchte-Gern-Elite, die nicht respektieren
will, dass > 75% der Deutschen ebenso gern darauf verichtet.
2. Bei wichtigen Dingen verzichte ich gern auf ein wenig Wohlstand, damit
Deutschland endlich seiner historischen Verantwortung gerecht wird,
die Ukraine wirksam (!) und rechtzeitig (!) mit Waffen zu unterstützen
damit das Morden endlich aufhört. Ausgaben zur Sicherung des eigenen
Wohlstands übersteigen Hilfen für die Ukraine um ein Viel(!)-faches!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Budczinski
Thomas Bartsch-Hauschild 24.02.2023, 13:02 Uhr:
Verzicht ist keine Lösung anders Leben heisst den sinnlosen Konsum
widerstehen.
Dagmar Feldmann 24.02.2023, 12:56 Uhr:
Ich bin Mitarbeiterin der Hegge ([email protected]).
Was ich brauche zum Glücklichsein?
Familie und Freunde, sinnerfüllende Arbeit (bezahlt und/oder unbezahlt), fließendes, sauberes Wasser, Essen, ein Haus mit Platz für Gäste, Luft zum Atmen, Natur.
Kleidung, mobil sein, elektronische Kommunikation sind nützlich, aber es muss nicht das Neueste sein und nicht im Überfluss.
Meine Aufenthalte in Madagaskar lehren mich, mit wie wenig ein Mensch auskommen kann. Und wie glücklich Teilen macht.
Was wir wirklich nicht brauchen sind Krieg und Umweltzerstörung!