Kommentar
Der Image-Kick
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Der Sport erlebt in diesem Sommer eine beispiellose Shopping-Tour. Mit der Gründung einer eigenen Golf-Liga hat sich der Golf-Staat Saudi-Arabien praktisch eine ganze Sportart gekauft. Und mit absurd hohen Ablöse- und Gehaltssummen lockt das Land nicht nur Altstars in die zuvor höchstens mittelmäßige Fußball-Liga, sondern auch Spieler im besten Fußballalter. Newcastle United, einen traditionsreichen Arbeiterverein aus Nordengland, haben sich die Saudis schon vor zwei Jahren einverleibt.
Mit seinen Mega-Investitionen in den Sport ist Saudi-Arabien sogar ein bisschen spät dran. Wenn Paris Saint Germain auf Manchester City trifft, tritt in Wahrheit Katar gegen das Emirat Abu Dhabi an. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar war der bisherige Höhepunkt, oder besser Tiefpunkt, dieser Off
Bernhard Ferber 18.08.2023, 07:28 Uhr:
Es geht mitnichten nur um Sportswashing. Es geht darum, neue Wirtschaftszweige zu etablieren, die ölunabhängig sind. "Etwa siebzig Prozent der mehr als 35 Millionen Saudis sind jünger als 35 Jahre."(FAZ-Artikel Was will Neymar in Saudi-Arabien?). Die Milliarden-Initiative des Königshauses in einen bis dato nicht vorhandenen sportlichen Sektor wird gerade von den jungen Saudis begrüßt. Das muss nicht nur schlecht sein. Das schiebt vielleicht auch einen gesellschaftlichen Wandel an.
Ich finde nicht, dass wir da den moralischen Zeigefinger gegen die Saudis erheben sollten. Auch in Europa ist professioneller Männerfußball nur noch ein milliardenschwerer Tanz ums Goldene Kalb, der ebenfalls über Leichen geht. Die WM in Katar wurde nicht zuletzt auch durch europäische (korrupte) Manager(FIFA; UEFA, DFB etc.) und Vereine und Fans möglich.
Der Fußball ist weltweit bereit, seine Seele zu verkaufen. Leider.
Georg Lechner 09.08.2023, 18:05 Uhr:
Die Strategie funktioniert gerade auch wegen der Geschäftsinteressen (die auch gerade, aber nicht nur in Ö. die Sanktionspolitik gegen Putin durchkreuzen) und wegen der Unterstützung durch die Rinnsteinblätter und diejenige der von ähnlichen Interessen dominierten moderneren Medien (etwa des verstorbenen öst. Dosenmilliardärs).