Kommentar
Ein Fest des freien Geistes
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Deutschland brauche andere Feiertage, forderte kürzlich die Spiegel-Kolumnistin Ursula Weidenfeld. Die traditionellen Feiertage würden in ihrem Sinngehalt weder verstanden noch von einer ausreichenden Zahl gefeiert. Daher hätten sie für die Gesellschaft keine Bedeutung mehr und sollten durch Tage mit neuen Inhalten ersetzt werden, etwa einen Veteranentag. Als Beispiel für ein auszurangierendes Fest nannte sie Pfingsten.
In der Tat: Es ist das am meisten unterschätzte Fest der Christenheit. Es hat weder das anrührende Kindchenschema von Weihnachten noch die existenzielle Dramatik von Ostern. Es hat weniger Bräuche und Bilder hervorgebracht und ist im religiösen Empfinden der Gläubigen schwächer verankert als die anderen beiden Hochfeste. Man weiß nicht so recht, was man feiern soll. Geist ist sch
Regina Klapper 14.06.2024:
Ich frage mich: Ist die Gewichtung von Weihnachten und Ostern auch deshalb so viel größer, weil vor diesen Festen eine offizielle Zeit der Besinnung liegt? Gerade in dieser unsicheren und schwierigen Zeit wäre es notwendig, um den Heiligen Geist / die heilige Geistkraft zu ringen – für uns selbst und für die Verantwortlichen in dieser Welt. Bitten wir darum, geistvoll zu sein. Zum »Fest des freien Geistes« hätte die Kirche besonders viel in die Gesellschaft hinein zu sagen, auch gegen einen »verkürzten Freiheitsbegriff« – dass Freiheit ohne Verantwortung in einer demokratischen Gesellschaft nicht zu haben ist!
Hans Th. Flory 14.06.2024:
»Pfingsten fordert die Christen wie kein anderes Fest zu Eigenverantwortlichkeit, Mut und religiöser Reife heraus«, schreibt Michael Schrom mit vollem Recht, fährt dann aber fort: »Pfingsten ist das Fest der Freiheit, und die Erfahrung der Freiheit ist eine Erfahrung des göttlichen Geistes.« Er beschreibt nicht, um welche Freiheit es ihm geht. Der Begriff Freiheit bleibt schwammig. Es geht aber doch um die Orientierung am fleischgewordenen Wort Jesus. Darum ringen die nach der Himmelfahrt Christi verlassenen Jünger Jesu. Es geht um die Übernahme der Haltung Jesu zu Gott und der Welt und ihre Fortführung. Wie können wir das Werk Jesu weiterführen gegen eine Welt, die nicht Gott in den Mittelpunkt setzt, sondern sich selbst? Darunter hat doch Jesus gelitten und musste sterben. Um welche Freiheit geht es also? Es geht um die Freiheit Gottes als der »Ich bin, der ich bin!« Diese Freiheit gewährt nur der frei wehende Heilige Geist.