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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 17/2024
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Migration
Germany first

Nach den Landtagswahlen: Wir erleben die Rückkehr des Nationalchauvinismus. Ein Kommentar.
von Christoph Fleischmann vom 11.09.2024
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Hauptsache, nicht bei uns. (Zeichnung: Thomas Plassmann)
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Warum sind sich Politiker fast aller Parteien einig, dass Menschen wie der Attentäter von Solingen einfach rechtzeitig hätten abgeschoben werden müssen? Hätte der Mann, wenn er aus ideologischem Hass getötet hat, dann nicht im »sicheren Drittstaat« Bulgarien Menschen ermordet? Hauptsache nicht bei uns? Die einzig verantwortliche Frage nach dem Attentat von Solingen wäre doch gewesen: Wie kann man verhindern, dass sich Menschen so radikalisieren, dass sie zu Attentätern werden?

Migration wird als das Problem schlechthin angesehen und forcierte Abschiebungen werden als vermeintliche Lösung gefordert. Die dem zugrunde liegende Haltung war offensichtlich entscheidend für den Ausgang der Wahlen in Thüringen und Sachsen: Es ist die Haltung des Nationalchauvinismus. Germany first. Keine Belastungen für

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Hans-Joachim Schemel 11.10.2024:
Christoph Fleischmann meint, es sei »Nationalchauvinismus«, wenn die Regierung eines Landes in erster Linie an die eigene Bevölkerung denkt und daher Einwanderung begrenzt, um etwa den Sozialstaat nicht zusammenbrechen zu lassen. Übrigens leben wir in einer Demokratie. Daher kann es uns nicht egal sein, was die Mehrheit der Bevölkerung über den Umgang mit Migration denkt – bis hin zur Angst vor Überforderung. Die Einwanderungswilligen, die nach Meinung unserer gewählten Repräsentanten nicht »zum nationalen ›Wir‹ dazugehören sollen«, müssen leider abgewiesen werden. Wir Menschen denken in aller Regel zuerst an die eigene Familie, an die eigene Gemeinschaft und scheuen uns davor, das eigene Wohl für das Wohl von Menschen aus fernen Ländern aufs Spiel zu setzen.

Reinhild Hohmann 11.10.2024:
Nicht alle, die Probleme im derzeitigen Umgang mit der Migration sehen, müssen nationalchauvinistisch sein. Ganz im Gegenteil: Wer viele Menschen aus anderen Kulturen aufnehmen will, muss sich auch für deren Integration voll verantwortlich fühlen und diese leisten können. Und man muss auch ehrlich genug sein, zuzugeben, dass Straftäter und Islamisten dabei sind, mit denen man umgehen und vor denen man andere schützen muss. Es ist ein ehrlicher Blick darauf nötig, wie man Zuwanderung so organisieren kann, dass Integration möglich bleibt.

Bernhard Ferber 07.10.2024, 21:59 Uhr:
Ich finde die Utopie, dass alle Menschen gleiche Rechte und Möglichkeiten genießen, auch sehr reizvoll. Allerdings hat es nichts mit Blut- und Bodenphilosophie zu tun, wenn ich erwarte, dass Menschen, die in der Bundesrepublik leben wollen, sich in das Wertesystem dieser Gesellschaft einfügen. Es kann nicht sein, dass alle tun und lassen, was sie wollen. Eine solche Vollkasko-Mentalität ist nicht angebracht. Und wenn jemand nicht gemäß den Regeln dieser Gesellschaft sich verhalten will oder kann, und stattdessen destruktiv und menschenverachtend mit anderen Menschen umgeht, kann der Staat dessen Aufenthalt in diesem Land beenden, deren Aufenthalt "illegalisieren". Zu erwarten, dass es allen recht zu machen ist, ist ein frommer Wunsch. Aber jemand, der Rechte für sich in Anspruch nimmt, hat auch Pflichten.
Und leider können nicht alle Migranten in Deutschland aufgenommen werden - allen wohlmeinenden Utopien zum Trotz.

Renate Winkel 14.09.2024, 01:05 Uhr:
Sie haben ausgesprochen, was ich kaum mehr zu sagen gewagt habe. Wir haben eigentlich keinen Anspruch auf irgendetwas. Alles ist Geschenk. Vielen Dank für diesen Artikel.
Renate Winkel

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