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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 14/2024
Der Inhalt:
Religion & Kirchen
Leben & Kultur

Wettrüsten
Kalter Krieg, Teil zwei

Stell Dir vor, es sollen wieder Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden – und keinen stört es. Ein Kommentar.
von Christoph Fleischmann vom 24.07.2024
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Nach mehr als 30 Jahren ist Deutschland wieder ein Hotspot der atomaren Bedrohung, (Zeichnung: pa/Die Kleinert/Ralf Boehme)
Nach mehr als 30 Jahren ist Deutschland wieder ein Hotspot der atomaren Bedrohung, (Zeichnung: pa/Die Kleinert/Ralf Boehme)
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Von Karl Marx stammt das Bonmot, »dass alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce«.

Während der Nato-Doppelbeschluss von 1979 intensiv diskutiert wurde und zu einem Erstarken der deutschen Friedensbewegung führte, bevor der Bundestag 1983 über die Stationierung von Pershing-Raketen abstimmte, reicht heute ein achtzeiliges Statement der Regierungen der USA und Deutschlands, um zu erklären, dass ab 2026 wieder amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen: Marschflugkörper vom Typ »Tomahawk« mit deutlich mehr als 2000 Kilometern Reichweite und neu entwickelte Hyperschallraketen – Präzisionswaffen, die Ziele tief in Russland erreichen können. Eine Diskussion gab es weder v

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Roger Peltzer 30.08.2024:
Neo-Imperialisten wie Putin stoppt man nicht durch Kuscheln. Christoph Fleischmann irrt schon in der Bewertung der »Nachrüstung« von vor 40 Jahren. Es war die von Helmut Schmidt auf den Weg gebrachte Stationierung der Pershing-Raketen, die verbunden mit einem Verhandlungsangebot, die Sowjetunion zu der Einsicht gebracht hat, dass sie die Aufrüstung wirtschaftlich nicht durchhalten kann. Dies hat dazu geführt, dass dann Reagan und Gorbatschow die Eliminierung aller Mittelstreckenraketen in Europa vereinbaren konnten.

Carola Cieplik-Keukert 30.08.2024:
Ich möchte Christoph Fleischmann dafür danken, dass er erneut die Fahne des Friedens hochhält – auch und gerade in Zeiten, in denen man als weltfremder Spinner gilt, wenn man Aufrüstung für nicht zielführend und zivile Friedensarbeit für wichtig hält, seine Stimme gegen die laufende und geplante Aufrüstung erhebt! Bleiben Sie bitte dran, Herr Fleischmann!

Andreas Leuschke 30.08.2024:
Im Artikel wird die Furcht vor der Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen ab 2026 in Deutschland beschrieben, aber mit keinem Wort der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine, der von vielen in Deutschland noch wenige Tage vor Ausbruch für fast unmöglich gehalten wurde, beim Namen genannt. Vom Aggressor Putin hören wir nichts. Verteidigungsminister Boris Pistorius wird dagegen eine zweifelhafte Politik vorgeworfen, wenn er eine »Fähigkeitslücke« bei der Bundeswehr ausmacht, über Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit nachdenkt; seiner Arbeit nachgeht. Todbringende russische Raketen, beispielsweise auf ein Kinderkrankenhaus in der Ukraine, kommen im Text ebenso wenig vor, wie die Warnung Präsident Putins an den Westen vor dem Einsatz von russischen, taktischen Atomwaffen.

Christel Happach-Kasan 30.08.2024:
Christoph Fleischmann ist erstaunt, dass, anders als beim Nato-Doppelbeschluss heute keine intensive Diskussion über die Absicht der Regierungen der USA und Deutschlands geführt wird, Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Ernsthaft? Angesichts des Angriffs von Russland auf die Ukraine 2022 und dem seither fortdauernden Krieg in der Ukraine gibt es in Deutschland und insbesondere in Polen und in den drei baltischen Ländern ein immer weiter zunehmendes Gefühl der Bedrohung durch Russland. Erst eine Beendigung des russischen Angriffskriegs schafft die notwendigen Voraussetzungen für zukünftige Friedensinitiativen.

Roger Peltzer, Kerpen 04.08.2024, 09:15 Uhr:
Neo-imperialisten wie Putin stoppt man nicht durch kuscheln. Christoph Fleischmann irrt schon in der Bewertung der "Nachrüstung" von vor 40 Jahren. Es war die von Helmut Schmidt auf den Weg gebrachte Stationierung der Pershing Raketen, die verbunden mit einem Verhandlungsangebot die Sowjetunion zu der Einsicht gebracht hat, dass sie die Aufrüstung wirtschaftlich nicht durchhalten kann. Dies hat dazu geführt, dass dann Reagan und Gorbatshow die Eliminierung aller Mittelstreckenraketen in Europa vereinbaren konnten.
Noch mal 20 Jahre vorher war es bei der Kubakrise umgekehrt. Die Stationierung von russischen Raketen auf Kuba war die Antwort von Chrustshow auf die Stationierung amerikanischer Raketen in der Türkei. Es ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, dass die zwischen Kennedy und Christshow erzielte Beendigung der Kubakrise beinhaltete, dass die USA ihre Raketen aus der Türkei abgezogen.

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