Pro und Contra
Soll Sexkauf verboten werden?
Maria Decker: Ja!
Die Lebensverhältnisse in der Prostitution sind prekär. Solwodi ist jährlich mit 500 bis 700 in der Prostitution tätigen Frauen in Kontakt. Sie sind hohen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt und leiden unter Depressionen, Panikattacken und Traumata. Kaum eine der Frauen hat eine Krankenversicherung. Fast alle erleben Gewalt im Kontext der Prostitutionsausübung. Viele sind Migrantinnen, die ihre Rechte weder kennen noch durchsetzen können. Prostitution ist durch vielerlei Zwänge geprägt, auch ökonomische, wenn die Frauen Geld verdienen müssen, aber aufgrund mangelnder (Aus-)Bildung keine Alternativen sehen. Emotional üben Loverboys oder sogar die Familie Druck aus. Ausbeutung und Menschenhandel sind meist mit physischer Gewalt verbunden. Körperliche Abhängigkeiten spielen eine Rolle in der Beschaffungsprostitution. Von Freiwilligkeit lässt sich also kaum sprechen.
Ein Sexkaufverbot würde, das zeigen 25 Jahre Erfahrung aus Schweden, die Nachfrage reduzieren. Es muss gekoppelt werden mit flächendeckenden Ausstiegsprogrammen, um den Frauen eine echte Alternative zu bieten.
Würde die Prostitution dann in den Untergrund verschwinden? Dort ist sie bereits! Nur 10 bis 15 Prozent aller in der Prostitution tätigen Personen sind gesetzlich angemeldet. Zudem verlagert sich Prostitution zunehmend in anonyme Wohnungen mit Anbahnung über das Internet. Aber: die Freier müssen die Frauen finden, dann können Polizei und Sozialarbeiterinnen das auch. Mit einem Sexkaufverbot hätte es die Polizei jedoch leichter, Wohnungen aufzusuchen und so Menschenhandelsfälle aufzudecken, da ein Anfangsverdacht auf eine Straftat, nämlich der Sexkauf, bestünde. Ebenso widerlegen die Erkenntnisse aus Schweden das Argument, dass ein Sexkaufverbot die Gewalt gegen die Frauen in der Prostitution begünstige. Gewalt und Femizide sind dort im Gegensatz zu Deutschland zurückgegangen.
Prostitution beruht auf patriarchalen Denkmustern, nach denen der Körper einer Frau dem Mann zur Verfügung steht, wenn er nur genügend dafür bezahlt. Sie hat damit nicht nur negative Auswirkungen für die betroffene Frau, sondern auch auf die Gesellschaft, indem sie ein anachronistisches Geschlechterbild zementiert.
Deutschland hat heute schon Gesetze, die Menschenhandel und Ausbeutung in der Prostitution verbieten. Aber sie sind in der Praxis nicht anwendbar, und es gibt kaum Verurteilungen. Das wird sich kaum ändern, solange im Gesetz das Bild der völlig freiwillig agierenden Prostituierten dominiert. Deutschland braucht ein Umdenken in der Prostitutionspolitik. Ein Sexkaufverbot wäre ein guter Anfang.
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Pallas Athene: Nein!
Das Sexkaufverbot versucht, eine simple Lösung für ein komplexes Thema zu finden. Ziel des Verbots ist es, einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung herbeizuführen: Prostitution soll als Menschenrechtsverletzung wahrgenommen werden. Doch die Menschen, die man vor Ausbeutung und Menschenhandel schützen möchte, leiden unter diesem Ansatz.
In Frankreich gilt das Verbot seit 2016. Illegale Bordelle von Zuhälterorganisationen haben seitdem stark zugenommen. Laut der dortigen Polizei wurde diese Entwicklung durch das Verbot begünstigt. Zum Vergleich: In Deutschland unterliegen Prostitutionsstätten strengen Auflagen und werden regelmäßig kontrolliert. Tatsächlich haben nur wenige der Prostituierten in Frankreich den Beruf gewechselt; die Mehrheit hat ihre Tätigkeit ins Internet verlegt oder arbeitet in Hinterzimmern weiter. Dadurch findet Prostitution nicht mehr öffentlich statt und ist wesentlich schwieriger zu kontrollieren – was von vielen Zuhältern ausgenutzt wird. Die Covid-19-Pandemie hat hierzulande gezeigt, welche Auswirkungen ein Sexkaufverbot auf Sexarbeitende haben könnte: Isolation, Anstieg von Gewalt und erhöhte Gesundheitsrisiken. Studien zeigen deutlich, dass die Nachfrage durch ein Verbot nicht verschwindet – stattdessen gehen die erkämpften Arbeitsbedingungen und der Schutz für Sexarbeitende verloren.
Darüber hinaus führt die Kriminalisierung der Sexkäufer zu einem de facto Berufsverbot für Sexarbeitende. Dies ist eine Einschränkung der Autonomie von Personen, die sich freiwillig für die Sexarbeit entscheiden. Oft wird behauptet, der Großteil der Sexarbeitenden sei in unfreiwillige Armuts- und Elendsprostitution verwickelt. Doch die in diesem Zusammenhang genannten Zahlen beruhen auf Spekulation und Schätzungen. Belastbare Statistiken existieren bislang nicht.
Zudem würde eine Kriminalisierung die bereits vorhandene Stigmatisierung in diesem Berufszweig weiter verstärken. Dies könnte die bestehenden Missstände noch verschärfen und die Hemmschwelle, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, zusätzlich erhöhen.
Verbote, die darauf abzielen, Prostitution zu bekämpfen, treiben oft die vulnerable Gruppe, die sie schützen sollen, noch weiter in die Isolation und Gefährdung. Um wirksame Lösungen zu finden, bedarf es einer differenzierteren Betrachtung des Themas, die die Bedürfnisse und Rechte der Sexarbeitenden in den Mittelpunkt rückt. Es ist an der Zeit, einen offenen Dialog zu führen, der alle Perspektiven einschließt, und gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Schutz und die Würde von Sexarbeitenden gewährleisten.
Maria Decker ist Vorstandsvorsitzende von Solwodi, Solidarität mit Frauen in Not.
Pallas Athene ist ein Pseudonym. Sie ist Sexarbeitende in Frankfurt und aktiv im Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen.
Pan 14.11.2024, 07:30 Uhr:
Ich gebe zu-ich bezahle Frauen für Sex. Das war für mich Jahrzehnte nicht vorstellbar und mein Weltbild hat dem von Frau Decker geschilderten Bild entsprochen. Allein - Ich hatte nie eine Sexworkerin persönlich getroffen. Meine Beweggründe den Schritt in die Prostitution zu gehen würde diesen Kommentar sprengen. ?Nach meinem Besuch war Ich und mein Weltbild tief erschüttert. Diese Frau war inkarniertet Selbstbewusstsein. Ich begann die Berichte zu hinterfragen - Sind das wirklich 90%? ?Als Freier kommt man automatisch den Sexworkerinnen nahe, redet und erhält sehr wohl ehrliche Antworten.
Leider wird die Diskussion von wenigen Vereinen dominiert. Differenzierte Beiträge wie von der Diakonie gehen leider unter. Ich habe den Eindruck, dass sich mit dem Thema politisch profiliert wird. Man wird Prostitution nie unterbinden können, aber man kann sehr wohl menschenwürdige und wertschätzende Umgebungen schaffen. Denn tatsächlich habe ich persönlich diese gegenseitige Wertschätzung erlebt.
Sylvia Dorn 05.11.2024, 20:03 Uhr:
Die meisten Prostituierten, auf die die aufsuchenden Mitarbeiter der Beratungsstellen stoßen, sind nicht angemeldet und haben keinen Zugang zu Krankenversorgung. Daher kommen die Schätzungen zur Gesamtzahl der Prostituierten in Deutschland, die meist mit ca. 250.000 angegeben wird.
Angesichts der Unkäuflichkeit und Unverkäuflichkeit des Rechts auf körperliche und psychische Unversehrheit und der Gleichstellung der Geschlechter nach Artikel 2 und 3 unseres Grundgesetzes ist doch eigentlich die Frage umgekehrt zu stellen:
Brauchen wir Sexkauf? Wer sind die Männer, die die sexuell stimulierte Penetration eines Menschen kaufen wollen? Warum fürchten sich Prostituierte und halten sie für "sehr gefährlich", wenn sie sich mit ihnen "irgendwo heimlich" treffen müssten? Was wird beim Sexkauf eigentlich bedient und warum meinen viele Prostituierte nichts anderes als nur das machen zu können für ihren Lebensunterhalt?
Michael Möller 05.11.2024, 19:08 Uhr:
Keine Frau prostituiert sich freiwillig! Das Sexkaufverbot ist notwendig, damit Deutschland nicht länger das Bordell Europas bleibt!
Karl 05.11.2024, 14:19 Uhr:
Es gibt in Deutschland jetzt bereits sehr strenge Gesetze bezüglich Prostitution, denn im deutschen Strafgesetzbuch sind Zwangsprostitution §232a StGB, Menschenhandel §232 StGB, Zuhälterei §181a StGB und Ausbeutung von Prostituierten §180a StGB, verboten.
Wozu also noch ein Gesetz? Wozu soll das gut sein?
Warum kann man nicht freiwillige Sexarbeit als einvernehmlichen Sex genau so akzeptieren wie jeden anderen einvernehmlichen Sex?
Es gibt Menschen, die keine andere Möglichkeit haben ihre Sexualität zu leben als mit Hilfe von Sexarbeit, nicht nur solche mit Behinderung:
https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Prostituierte-und-der-Sex-mit-Behinderten-236849.html
Außerdem gibt es ja auch immer mehr Frauen, die für Sexarbeit bezahlen:
https://www.youtube.com/watch?v=6vmj1YEC5BU
Sollten die dann auch bestraft werden?
Realismus 05.11.2024, 13:14 Uhr:
Hier wird so getan, als gäbe es schon offizielle Zahlen. Die werden wir mit der Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes haben. Bis dahin verbieten sich (ideologisch gefärbte) Spekulationen. Ebenso zur Wirkung von Prostitution auf die Gesellschaft, das ist alles Bauchgefühl.
Fakt ist allerdings, dass das Sexkaufverbot keineswegs die erhofften Effekte ergeben hat (lediglich wird ausweichend auf die Haltung der Befragten zur Prostitution verwiesen, was aber nicht der Punkt ist). Das wird durch unterschiedliche Untersuchungen bestätigt, z.B. https://link.springer.com/article/10.1007/s13178-023-00814-2
Und um das weiter auf juristisch validen Grund und Boden zu heben:
https://verfassungsblog.de/das-prostituiertenschutzgesetz-und-sein-vollzug
Mike 05.11.2024, 13:11 Uhr:
Verbote schaffen Illegalität. Illegalität bedeutet Kriminalität. Wer glaubt mit einem Verbot der Prostitution diese abschaffen zu können lebt in einem gefährlichem Traumland.
Frank 05.11.2024, 12:47 Uhr:
Klares Nein. Mehr Illegalität, mehr Unsicherheit, immer mehr Restriktionen sind keine Lösung. Machen wir es den Mädels nicht noch schwerer.
Julia 05.11.2024, 09:37 Uhr:
Wenn Prostitution legal ist, wenn "Sexarbeit" ein Job wie jeder andere ist, sollte ich dann meinem Vergewaltiger eine Rechnung schicken? Denn nach dieser Logik hat jede Frau einen Preis, und was er mir angetan hat, war einfach Diebstahl.
Sebastian 05.11.2024, 09:02 Uhr:
OK. Angemeldete Sexworker sollen legal bleiben. Alle anderen sind dann illegal. Illegale Prostituierte und illegale Freier gleichermaßen. Ich kann ja auch nicht einerseits gestatten Orangen und Zitronen zu verkaufen, andererseits aber verbieten Orangen und Zitronen zu kaufen.
Sascha 05.11.2024, 01:29 Uhr:
Also ich bin Sexworker aus Berlin, mache meinen Job freiwillig und bin gegen das Sexkaufverbot. So wie alle mir bekannten Kollegen.
Mit einem Sexkaufverbot wie dem Nordischen Modell wird mein Arbeitsplatz verboten und ich müsste meine Kundschaft irgendwo heimlich treffen. Das wäre sehr unsicher und gefährlich.
Eine aus der Luft gegriffene Schätzung sagt, wir seien ca. 400'000 Sexworker in Deutschland. Aber niemand kann dir sagen, woher diese Zahl kommt. Warum wohl?! Weil die Zahl ausgedacht ist. Darum!
Ca. 28'000 Sexworker sind in Deutschland angemeldet. Diese Zahl ist belegt. Vielleicht orientieren wir uns lieber daran.
Statt ein Sexkaufverbot einzuführen sollten unsere sicheren Arbeitsstätten erhalten bleiben.
Mara Huschke 04.11.2024, 23:28 Uhr:
Maria Decker sieht nur den kleinen Bruchteil des gesamten Prostitutionsgeschehens und glaubt, das wäre DIE Prostitution. Da irrt sie sich wie in vielen anderen Punkten auch.
Die Dunkelziffer der unangemeldeten Prostituierten steckt nicht da, wo sie argwöhnt, sondern in der riesigen Zahl der Nebenerwerbsprostituierten. Laut einer Umfrage unter Berliner Studierenden finanzieren 3,7% von ihnen ihr Studium durch Prostitution. Das sind für Berlin etwa 7.600 Prostituierte, die in keiner Weise dem Klischee von Frau Decker entsprechen: sie sprechen deutsch, sind über ihr Studium sozialversichert, stehen nicht am Straßenrand, haben keine Zuhälter, machen diskrete Haus- und Hotelbesuche und kommen natürlich auch SOLWODI niemals unter die Augen. Und mit Einnahmen von 200 Euro oder mehr pro Stunde ist ihre Lage keineswegs prekär.
Die Sexkaufgegner*innen gehen mit ähnlichen Methoden und Klischeebildern vor wie die Fanatiker*innen, die vor 120 Jahren die Prohibition in den USA durchgeboxt hatten.
Claudia Roloff 04.11.2024, 16:07 Uhr:
Danke für die Befassung mit dem Thema. 2 Bedenken hab ich allerdings: es könnte sein, dass mit solch einer Abstimmung eine ähnliche false-balance erzeugt wird, wie wir das oft in Talkshows erleben (eine "freiwillige" Prostituierte und eine ehemals gezwungene spiegeln das Verhältnis von 90-95% zu 5-10% nicht adäquat wider), da die Unfreiwilligen entsprechend ihrer Unfreiwilligkeit sich nicht frei äußern können.
Außerdem ist bei der Fragestellung nicht impliziert, dass ein Sexkaufverbot auch PRÄVENTIV wirkt, also verhindert, dass Menschen überhaupt erst in die Prostitution mit der ihr inhärenten Gewalt und Schädigung hineingeraten.
Klaus Reiß 04.11.2024, 14:50 Uhr:
Wie in Skandinavien und Frankreich praktiziert wird, so sollte es auch in Deutschland sein.
Heidi Huber 04.11.2024, 14:46 Uhr:
Unbedingt.....es ist eine Schande dass Deutschland als größtes Puff in Europa bezeichnet wird...und damit auch die schlimmsten Menschenrechtsverletzungen einhergehen.....unser Grundgesetz sagt: die Würde des Menschen ist unantastbar....
Montserrat Varela 04.11.2024, 13:48 Uhr:
Ja, eindeutig. Es geht um ein Paradigmenwechsel. Derzeit unterstützt der Staat durch seine Gesetzgebung, also Zuhälter und Freier und fördert damit Menschenhandel. Dieser Zustand ist mit der Würde der Frau unvereinbar, wir sind keine Ware und Männer haben kein Recht auf Frauenkörper.
Das nordische Modell erkennt an, dass Freier Täter sind, dass Frauen nicht zum Kauf da sind und unterstützt Frauen zum Aussteigen und ein Leben in Würde und Unabhängigkeit zu führen.
Monika Enderle 02.11.2024, 07:56 Uhr:
Ein Sexkaufverbot ist die einzige Möglichkeit die Nachfrage nach Prostitution auch aus dem Ausland stark zu reduzieren und damit unzählige junge Mädchen und Frauen vor allem aus osteuropäischen Ländern und hier insbesondere aus Armut vor dieser sie psychisch verletzenden Gewalt zu schützen.
Gerhard Schönborn, Neustart e.V. 01.11.2024, 20:19 Uhr:
Seit 2002 haben wir eine extrem liberale Prostitutionsgesetzgebung in Deutschland. Das bedeutet: Männer haben das Privileg, Frauen und Transfrauen rücksichtlos sexuell auszubeuten. Auch das Prostituiertenschutzgesetz von 2016 hat an diesem Zustand nicht viel geändert: Es garantiert die "Rechte" der Sexkäufer, aber schützt nicht die in der Prostitution tätigen Menschen. Das muss endlich aufhören! Deshalb fordern wir ein Sexkaufverbot und umfassende Ausstiegshilfen im Rahmen des Nordischen Modells.
Jörg Kuebart, Zeromacho Deutschland 01.11.2024, 18:22 Uhr:
Wir brauchen in Deutschland unbedingt das Sexkaufverbot, weil es momentan die beste Möglichkeit ist, die unsägliche Gewalt im Bereich der Prostitution durch Zwang und Menschenhandel einzugrenzen. Schweden hat das Sexkaufverbot 1999 eingeführt, um einen weiteren Schritt in Richtung Gleichberechtigung zu machen - nach 25 Jahren zeigt sich, dass ein Kulturwandel erfolgt und dass es der richtige Schritt war. Frauen dürfen einfach keine Ware sein!
Gisela Wiederschein 01.11.2024, 13:43 Uhr:
Ich befürworte das Nordische Modell mit allen Säulen, da die ständigen schweren Rechtsverletzungen in der Prostitution, die derzeit meist unentdeckt bleiben, wirksam reduziert werden müssen.Es existieren zahlreiche internationale, wissenschaftliche Studien, welche sowohl das große Ausmaß von Schaden für sich Prostituierende (betreffend auch sogenannte ,Freiwillige’) als auch die Auswirkungen eines legalen Systems auf die Nachfrage und die vermehrte Ausbreitung als Motor des Menschenhandels belegen. Auf diesen Ergebnissen beruht seit 2014 die Haltung des Europäischen Parlaments, das wiederholte Resolutionen (Schlagwort: ,Reduce Demand’)mit dringender Empfehlung zur Reduzierung der Nachfrage (zuletzt 2023) herauslegte.
Hier die Pressemitteilung: https://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20230911IPR04923/reduce-demand-and-protect-people-in-prostitution-say-meps Auch die Bevölkerungsstruktur in der Prostitution ist bekannt: Migrantinnen, Frauen aus schwierigen /armen Familien etc
Dr. Karina Klein 01.11.2024, 10:58 Uhr:
"Sexkauf" degradiert die Frau zur Ware, die nicht nur benutzt, sondern auch gedemütigt, mißhandelt und gequält werden kann s. Freierforen! Es ist das uralte patriarchale Herrschaftssystem in seiner brutalsten und direktesten Form, das in Deutschland als "freiwillige Dienstleistung" verharmlost und vermarktet wird.
Sylvia Dorn 31.10.2024, 20:01 Uhr:
Ein Sexkaufverbot ist an der Zeit, denn Sexkauf ist sexuelle Ausbeutung.
Hintergrund der Menschenrechtsfrage ist die Tatsache, dass Männer beim Geschlechtsverkehr die rote Linie der körperlichen Unversehrtheit des anderen Menschen überschreiten und in den Körper, meist von Frauen eindringen, seine inneren Organe in Mitleidenschaft ziehen und damit den psychisch-körperlichen Schutzraum der persönlichen Intimität verletzen. Der Verzicht auf körperliche und psychische Unversehrtheit beim Geschlechtsakt darf auf Seiten der Frauen aufgrund ihrer Menschenwürde und der Unteilbarkeit und Unveräußerlichkeit der Menschenrechte nur in der Freiheit gemeinsamen sexuellen Verlangens und gemeinsamer Verantwortung für die sexuelle Interaktion, aber nicht gegen Bezahlung erfolgen. Dies wird in der EU-Resolution und im UNO-Sonderbericht auf vielen Seiten sachlich begründet. Aufgrund der Menschenrechte muss es daher für UNO-Mitgliedsstaaten Ziel sein, Frauen vor Prostitution zu schützen.