Geflüchtete
Bürokratie hemmt Integration in den Arbeitsmarkt
Langwierige Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen, erschwerte Stellenbesetzung wegen befristeter Aufenthaltsgenehmigungen, zu wenig Sprachkurse: Die Diakonie beklagt massive Schwierigkeiten bei der Integration Geflüchteter in den deutschen Arbeitsmarkt.
»Wir haben überall Fachkräftemangel und viele qualifizierte Flüchtlinge. Dennoch kriegen wir es nicht hin, die Zugänge zum Arbeitsmarkt zu vereinfachen«, sagte Ingo Habenicht, Vorsitzender des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland, der die Interessen von 195 Unternehmen und Verbänden mit mehr als 500 000 Beschäftigten vertritt.
Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) bestätigt die Kritik. »Viele Ukrainer sind Akademiker und könnten in ihren Berufen arbeiten, vorausgesetzt, ihre Abschlüsse würden anerkannt«, sagte Günter Jek, der das Berliner ZWST-Büro leitet. Doch dies dauere in Deutschland zwei bis fünf Jahre. »Die meisten Flüchtlinge kommen nicht mit einer dreifach beglaubigten Kopie ihrer Abschlüsse, sondern mit einem USB-Stick«, fügte er hinzu.