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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2014
Der Inhalt:

Die Fatalismusfalle

War der Erste Weltkrieg nicht zu verhindern? Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler über den Glauben an die Gewalt
von Ruth Renée Reif vom 17.05.2014
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Herfried Münkler (Foto) ist sich sicher: "Der Erste Weltkrieg entstand durch eine Kette falscher Entscheidungen und Fehldeutungen. Tragisch wurde das alles darum, weil diese Fehleinschätzungen und Entscheidungen zu keinem Zeitpunkt zwingend waren. Stattdessen hatten alle, von den Sozialisten bis zu den Konservativen, vor einem großen Erschöpfungskrieg in Europa gewarnt." (Foto: Ullstein)
Herfried Münkler (Foto) ist sich sicher: "Der Erste Weltkrieg entstand durch eine Kette falscher Entscheidungen und Fehldeutungen. Tragisch wurde das alles darum, weil diese Fehleinschätzungen und Entscheidungen zu keinem Zeitpunkt zwingend waren. Stattdessen hatten alle, von den Sozialisten bis zu den Konservativen, vor einem großen Erschöpfungskrieg in Europa gewarnt." (Foto: Ullstein)
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Publik-Forum: Herr Münkler, im Juli vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg. Seine Folgen prägen noch heute die globalen Beziehungen der Staaten untereinander. Wie konnte ein regionaler Konflikt innerhalb weniger Tage zu einem Kontinentalkrieg eskalieren?

Herfried Münkler: Ich nenne es die Fatalismusfalle: Ab einem bestimmten Zeitpunkt fanden die zeitgenössischen Akteure – der britische Außenminister Sir Edward Grey, der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, der russische Außenminister Sergej Sasonow und der österreichische k. k. Ministerpräsident Karl Graf Stürgkh – nicht mehr die Kraft, das politische Paradigma der Kooperation gegen das kämpferische Paradigma durchzusetzen. Damit kamen diejenigen zum Zuge, die meinten, diesen Kri

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