Die Folgen der Klimakrise
Die Wirtschaft muss schrumpfen
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Viele Jugendliche verzweifeln an den Erwachsenen. Die Klimakrise gefährdet ihre Zukunft, doch unablässig entstehen neue Treibhausgase. »Was macht unsere Eltern nur so ratlos?«, fragt sich etwa Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Genauso wenig kann sie begreifen, warum die langjährige deutsche Kanzlerin weitgehend untätig blieb. »Merkel ist Physikerin. Müsste sie da nicht verstehen, was es bedeutet, wenn Klimagraphen in die Höhe rasen?« Die jungen Klimaschützer vermuten, dass allein das nötige Geld fehlt, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Populär ist der Spruch: »Wenn die Erde eine Bank wäre, hättet Ihr sie längst gerettet.« Die Klimakatastrophe wird also betrachtet, als wäre sie eine normale Krise wie etwa ein Finanzcrash. Sie ist zwar existenziell, aber angeblich schnell zu beheben – wenn nur die nötigen Milliarden fließ
Georg Lechner 09.01.2023, 17:05 Uhr:
Der Kapitalismus ist nicht nur mit dem Klimaschutz unvereinbar, sondern auch mit der Gerechtigkeitsfrage. Die im Artikel erwähnten Wohlstandsfortschritte gab es nur in den entwickelten Ländern mit einem sozial gebändigten Kapitalismus. Aber auch hier gelang es den Reichen, die Regulierungen zunehmend zurückzuschrauben.
Das Konkurrenzdenken ist für den Kapitalismus wesentlich, mit dem ist aber kein Klimaschutz vereinbar. Nur wer mit billigeren Einsatzstoffen (und da gehört auch die Energiebereitstellung dazu), billigeren Arbeitskräften (darum Auslagerung vieler Produktionen in Billiglohnländer) und geringeren Kapitalkosten (Vermeidung teurer Investitionen) produzieren kann, hat einen Wettbewerbsvorteil beim Absatz seiner Produkte. Darum ist beim Klimaschutz praktisch nichts weitergegangen trotz der ~ 50 Jahre bekannten Grenzen des Wachstums. Dazu eine kleine Überschlagsrechnung als Näherung für Wachstumsraten von 1 bis 10 %: 70 dividiert durch Wachstumsrate gibt Jahre bis Verdopplung