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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2015
Der Inhalt:

Hartz IV – ein Erfolg?

Vor zehn Jahren wurden die Arbeitslosenhilfe durch eine Pauschale ersetzt, Zeitarbeit und Minijobs liberalisiert und die Sozialämter mit den Arbeitsagenturen zusammengelegt. Sie sollen die Arbeitslosen fordern und fördern. Hat »Hartz IV« die Arbeitswelt humanisiert? Oder brutalisiert? Thema unserer aktuellen Umfrage – und Streitpunkt in diesem Pro- und Contra
vom 17.01.2015
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Hartz IV - ein Erfolg? Heinrich Alt (links) sagt: "Ja!" Christoph Butterwegge (rechts) sagt: "Nein!" (Fotos: Bundesagentur für Arbeit; www. christophbutterwegge.de)
Hartz IV - ein Erfolg? Heinrich Alt (links) sagt: "Ja!" Christoph Butterwegge (rechts) sagt: "Nein!" (Fotos: Bundesagentur für Arbeit; www. christophbutterwegge.de)
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Heinrich Alt: »Ja, wir konnten über einer Million Menschen helfen«

»Ich halte es für Unsinn zu sagen: Hartz IV ist Armut per Gesetz oder fördert ein »System der sozialen Kälte«. Tatsächlich hat sich für viele Menschen vieles zum Positiven gewendet. Seit Bestehen der Bundesrepublik wurde in keiner Zeit so ernsthaft und spürbar mit ihnen an ihren Integrationschancen gearbeitet. Es ist gelungen, ein Gleichgewicht zwischen Versorgung und Unterstützung oder auch Erwartung zu finden. Zu einem aktivierenden Sozialstaat gibt es keine Alternative.

Wir haben in diesen vergangenen zehn Jahren viel erreicht. Menschen Hoffnung gegeben, sie darin unterstützt, in der Wart

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gerd autrum 27.01.2015, 18:02 Uhr:
Die Bezeichnung, Hartz IV, überhaupt zu gebrauchen, ist sehr, sehr bedenklich. Herr Hartz ist ein krimineller Manager, der sich in seinem Leben viel gesellschaftlich erwirtschaften Mehrwert persönlich angeeignet hat. Deshalb sollte NUR die Bezeichnung,Arbeitslosengeld 2, gewählt werden. Das Millionen Menschen in ihrer Würde verletzt werden, weil sie beim Arbeitsamt "betteln" müssen und vielfach von den MitarbeiterInnen wie Schmarotzer behandelt werden.
Meine Vision: In eine Verfassung, die seit 25 Jahren aussteht (GG Art. 146), ist das Recht auf Arbeit zu verankern. Denn Arbeitslosigkeit ist kein Naturgesetz, sondern von den Unternehmern verursacht. Arbeitslosigkeit verletzt die Würde des Menschen (GG Art.1(1). Das Dramatische ist, dass erst erlittene Arbeitslosigkeit das Gefühl der Würdelosigkeit eröffnet. Aus diesem Sachverhalt wächst die vielfache praktizierte Schuldzuweisung an die Arbeitslosen durch die "Arbeitenden".

Georg Lechner 24.01.2015, 08:43 Uhr:
Hartz IV war ein Beispiel von vielen, warum die Parteien der Mitte und besonders die sozialdemokratischen an Glaubwürdigkeit verloren, weil sie der plutokratischen Deformation nichts entgegenzusetzen hatten, ja teilweise aktiv mitwirkten. Im Detail kommt es in diesem Link zur Sprache:
http://mobil.derstandard.at/2000010197679/Sozialdemokratie-Die-Mappe-des-Alfred-Dallinger

Stephan Schlensak 22.01.2015, 23:15 Uhr:
Lieber Herr Butterwegge, ich bin ein sehr gläubiger Mensch (46, Jahre, verheiratet, 2 Kinder). Das habe ich meinen Eltern zu verdanken und letztlich natürlich Gottes Gnade. Viele Freunde und ich selbst haben seit Ihrem Abitur einen sehr disziplinierten Weg hinter sich gebracht. Sie gehören zu denjenigen, die die Gesellschaft finanziell trägt. Ich selbst arbeite für die größte deutsche Bank. Das habe ich mir nicht selbst ausgesucht. Die Aktionäre wollten es so. Seit Jahren, nein Jahrzehnten, müssen meine Freunde, Nachbarn und Bekannte sich jeden Tag neu motivieren, mental stark sein, um den Alltag zu meistern. Diese Stärke wurde uns in die Wiege gelegt oder sie wurde uns anerzogen. Deshalb zahlen wir jeden Monat viel Geld in die Sozialkassen der Kommunen, damit dieses Geld denjenigen zugute kommt, die es brauchen. Und es ist angemessen. Ich kann nicht von allen, aber einem Teil erwarten, selbstkritisch, reflektiert und zielorientiert nach Arbeit zu suchen. Dies passiert nicht. S. Schl.

Heidemarie Heubach 18.01.2015, 13:46 Uhr:
Wenn Herr Alt Erfolge sieht, ist das sicher seiner eigenen Betriebsblindheit geschuldet, bedauerlich unbeirrt - wie wir es auch von unseren Politikern her leider nur zu gut kennen. Wenn er 1 Million angebliche Profiteure benennt, wird in den Ausführungen von Herrn Butterwege doch überdeutlich, dass es mindestens 70.000 Verlierer gibt in unserem Land bei diesem Zockerspiel. Mit weiteren Kolleteralschäden bezüglich anderer Länder.
Für wen regieren unsere Verantwortlichen eigentlich ? Sieht so aus, dass das unfaire Spiel nur für die 10% Superreichsten läuft - die hausgemachte Pegida läßt grüßen!

Heidrun Meding 17.01.2015:
Heinrich Alt verschweigt die Probleme, die sich durch die sogenannte Hartz-Gesetzgebung für die betroffenen Menschen ergeben hat.
Er wirkt eher wie ein Apparatschik, als ein bürokratischer Funktionär im obrigkeitshörigen Staatsapparat.
Dagegen gehört Christoph Butterwegge zu denjenigen, die immer wieder mahnend auf die negativen Konsequenzen dieser Gesetzgebung hingewiesen haben, auch wenn Wissenschaftler wie Butterwegge bei den herrschenden politischen Kreisen logischerweise kaum Gehör finden.
Durch die Absenkung von Löhnen und Gehältern aller unselbständig Beschäftigten steigen die Unternehmensgewinne. Und genau dies steckt hinter Hartz IV.
Die Formel von "Fördern und Fordern" ist ebenso verlogen wie die beschwichtigenden Erklärungen von Politikerinnen und Politikern, die besser schweigen sollten, weil sie selbst von Hartz IV so gut wie nie betroffen sind.

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