Mein Chef, der Psychopath


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An dem Tag, als ich mich fühlte, als ginge es um Tod oder Leben, fragte ich meinen Chef, was ich denn jetzt noch tun könne. »Tja, wissen Sie, in früheren Zeiten hätte man das mit Dolch oder Giftbecher erledigt«, sagte er. Dabei zuckte ein Lächeln über sein Gesicht, eines, das weder ermunterte noch wärmte. War das etwa eine absurde Aufforderung zum Mord?
Der da zu mir gesprochen hatte, war aber kein Theaterregisseur, der ein Drama zu inszenieren hatte. Es war der Vorgesetzte von mehreren Tausend Mitarbeitern einer Rundfunkanstalt, die täglich über das Neueste zu berichten hatten. Was war passiert? Ein Verleumder, so stellte sich später heraus, hatte einen despektierlichen Brief über mich verfasst und dabei mit Enthüllungen in der Bild-Zeitung gedroht. Und da gerade
»Bin ich ein Psychopath?«: Wer mehr als sieben Thesen mit Ja beantwortet, sei gewarnt:
o Es ist aus meiner Sicht in Ordnung, den Partner zu betrügen, solange man sich nicht erwischen lässt.
o Es ist in Ordnung, eine lange vereinbarte Verabredung abzusagen, wenn etwas Besseres am Horizont auftaucht.
o Es berührt mich nicht im Geringsten, wenn ich ein Tier sehe, das verletzt ist oder leiden muss.
o Schnelle Autos, Achterbahnfahrten und Fallschirmspringen machen mir Spaß.
o Solange ich bekomme, was ich will, spielt es keine Rolle, wenn ich anderen Menschen dabei auf die Füße trete.
o Ich kann sehr überzeugend sein und Menschen dazu bringen, das zu tun, was ich will.
o Ich bin sehr gut in gefährlichen Jobs, weil ich sehr schnell entscheiden kann.
o Es fällt mir leicht, in Situationen die Fassung zu bewahren, in denen andere unter dem Druck zusammenbrechen.
o Wenn Menschen sich betrügen lassen, ist das ihr Problem. Ich glaube: Dann haben sie es nicht besser verdient.
o Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.
o Es gefällt mir, alles im voraus so perfekt wie möglich zu planen.
Aus: Persönlichkeitstest nach dem kanadischen Kriminalpsychologen Robert Hare
